Petra Wolff Foto: Schwarzwälder Bote

Zeitung in der Schule: Projekt des Schwarzwälder Boten und von Promedia Wolff vermittelt Schülern Medienkenntnisse

Für einen Monat gehört die tägliche Zeitung zum Unterrichtsstoff in zahlreichen Schulen: Im Rahmen des Projekts "Zeitung in der Schule" befassen sich Schüler mit dem gedruckten Medium, dem Schwarzwälder Boten.

Zollernalbkreis. Knapp 500 Schüler im Zollernalbkreis beschäftigen sich vier Wochen lang im Unterricht intensiv mit dem Schwarzwälder Boten.

"Mit dem medienpädagogischen Projekt ›Zeitung in Schule" sollen die Schüler*innen nicht nur Lust an der Zeitungslektüre bekommen, sondern auch jede Menge lernen: Was passiert vor der eigenen Haustüre? Welche Themen sind angesagt und natürlich auch: Wie verändert die Corona-Pandemie das Leben in unserer Region?", sagt Timo Fasching, Leiter Verlagsmarketing der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH: "Aktuelle Themen und eine Fülle an Hintergrundinformationen finden die Schüler jeden Morgen in ihrem persönlichen Zeitungsexemplar. Mit ›ZiSch‹ möchten wir die Medien- und Informationskompetenz stärken und den kritischen Umgang mit Medien trainieren."

Warum die Sparkasse Zollernalb das Projekt fördert, begründet deren Referent für Kommunikation Steffen Leimgruber wie folgt: "Der richtige Umgang mit Medien ist äußerst wichtig in einer Zeit, in der man über eine Vielzahl von Kanälen, von Print bis Social Media, mit Informationen überschüttet wird. Man muss genau hinschauen, welche Information nur eine Meinung ist und welche fundierte Fakten und Quellen liefert. Eben professionellen Journalismus von Falschmeldungen und Stimmungsmache unterscheiden. Mit dem Projekt Zisch wollen wir die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler ausbauen. Durch die methodische Herangehensweise der Agentur Promedia Wolff gelingt dies spielerisch. Die Jugendliche setzen sich kritisch mit den Inhalten auseinander und lernen, ihre eigene Meinung zu einem Thema zu bilden."

"Medienkompetenz ist ein entscheidender Faktor für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Die Vermittlung von Medienkompetenz fordert uns zunehmend heraus", so Petra Wolff von Promedia Wolff.

"Wir leben in einer Zeit, in der klassisch ausgebildete Journalisten und demokratische Politiker angefeindet und bedroht werden. In einer Zeit, in der die Echokammern von Social Media und Internetplattformen die Demokratiefeinde mit Falschnachrichten füttern und ihnen das Gefühl geben, eine unterdrückte Mehrheit zu sein."

Aus dem 16. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung gehe hervor, dass die Demokratie durch tiefgreifende gesellschaftliche Entwicklungen herausgefordert sei. Gleichzeitig werde beobachtet, dass immer mehr Jugendliche der Demokratie mit Skepsis begegneten, sie unterhöhlten oder sie sogar offen anfeindeten. Dazu gehörten beispielsweise die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie der Rechtsextremismus und -populismus.

Der Bericht stellt laut Wolff vor allem die Nutzung digitaler Medien durch Jugendliche heraus. Gleichzeitig würden einerseits die daraus erwachsenden Herausforderungen angeführt und andererseits die mangelnde digitale Ausstattung und die vielen digitalen Verbote und Regulierungen in der Schullandschaft beklagt.

"In diesem Spannungsfeld gelingt es dem Schwarzwälder Boten mit ›Zeitung in der Schule‹, kontinuierlich wertvolle Bildungsarbeit zu leisten und die Lehrkräfte vor Ort entscheidend zu unterstützen. Angebote gibt es sowohl für die Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer, die bewusst auf das Printmedium setzen, als auch für diejenigen, die digitale Angebote in ihren Unterricht einbinden wollen oder können", so Wolff.

Bei Kindern bleibe das Mediennutzungsverhalten der Eltern sowie das verfügbare Angebot an Medien im Elternhaus entscheidend für den eigenen Konsum, so eine Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.

Wolff schreibt dazu: "Gerade vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung des Engagements aller ZiSch-Beteiligten besonders deutlich. Viele Kinder und Jugendliche kommen ohne schulische Projekte wie dieses nicht in Kontakt mit Qualitätsmedien. Was es bedeutet, wenn sich die Wahrnehmung und Beurteilung des Weltgeschehens auf Stimmungsmache, Halbwahrheiten, Hetze und Falschmeldungen stützt, wird Tag für Tag deutlich. ›Zeitung in der Schule‹ bringt seriöse Quellenprüfung in die Schule, Nachrichten mit geprüftem Wahrheitsgehalt. ›Zeitung in der Schule‹ zeigt, dass Meinungen auf dem Abwägen von Argumenten beruhen sollten und als Kommentare gekennzeichnet werden sollten. ›Zeitung in der Schule‹ zeigt, dass diese Gesellschaft und Demokratie nur dann funktioniert, wenn die Wahrnehmung und Beurteilung des Weltgeschehens auf einer seriösen Auseinandersetzung beruht, wie sie Qualitätsmedien seit jeher leisten, der sich alle ZiSch-Beteiligten verpflichtet fühlen."