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Neue Erkenntnisse zur Falschfahrt auf B 27: 28-Jährige war 13 Kilometer auf falscher Spur unterwegs.

Balingen - Eine 13 Kilometer lange Geisterfahrt an mindestens sechs Ausfahrten vorbei – geht das ganz ohne Alkohol und Drogen? Offenbar ja: Es gebe "keinerlei Erkenntnisse", die auf Betäubungsmittel oder Alkohol schließen lassen, sagte Polizeisprecher Peter Mehler am Dienstag.

Wie berichtet, war eine 28-jährige Schrambergerin mit ihrem Peugeot 206 aus Richtung Endingen bei der SparkassenArena auf die falsche Spur der B 27 eingeschwenkt. Von dort war sie als Geisterfahrerin unverdrossen mindestens 13 Kilometer an mindestens sechs Ausfahrten vorbei bis Hechingen gefahren. Und das trotz aller Lichthupe-Zeichen der entgegenkommenden Fahrzeuge. Warum? Sie wisse es nicht, sagte sie bei der Vernehmung.

Irgendwann habe sie zwar geschnallt, dass sie in falscher Richtung unterwegs sei, aber von dem Unfall, bei dem ein 34-Jähriger und sein 16-jähriger Beifahrer schwer verletzt wurden, habe sie definitiv nichts mitbekommen. Erst aus dem Internet habe sie erfahren, dass nach ihr gesucht werde, sagte sie, als sie sich am Montagnachmittag auf dem Schramberger Polizeirevier stellte. Sie sei unterwegs zu einem Konzert gewesen.

Welche Ausfahrt sie in Hechingen genommen hat, steht laut Polizei noch nicht fest. Nur so viel: Die Frau habe erklärt, sie kenne sich in der Gegend nicht aus, und diese Ausfahrt sei für sie "irgendwie geschickt" gewesen. Jetzt soll die Fahrt mit einem Polizeibeamten an Bord rekonstruiert werden, um zu klären, um welche Ausfahrt es sich handelt. Allein darf die Dame in nächster Zeit wohl nicht mehr hinters Lenkrad: Ihr Führerschein ist erst mal weg.