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Junge Bläserphilharmonie begeistert in der Stadthalle

Junge Musiker im Alter von 14 bis 27 Jahren, die sich die sinfonische Blasmusik zum Hobby gemacht haben, haben ihr Publikum am vergangenen Samstagabend in der Stadthalle begeistert.

Balingen. Zur Eröffnung spielten die 55 Musiker das Stück "God’s Country" von Rossano Galante.

Nachdem der Kreisvorsitzende des Blasmusikverbands Zollern-Alb, Heiko Peter Melle, das Publikum im sehr gut gefüllten Großen Saal begrüßt hatte, ging es musikalisch zunächst auf eine Reise nach Rumänien. Thomas Doss hat das Stück "Romanian Ouverture" einst komponiert, um die Zuhörer an einer rumänischen Marktszene teilhaben zu lassen. Die jungen Musiker setzten diese Idee hervorragend um.

Dass sie an ihren Stücken, gemeinsam mit dem Dirigenten Johannes Nikol einstudiert, großen Spaß haben, zeigten sie sowohl im darauf folgenden Stück "Seal Lullaby" von Eric Whitacre, bei dem das Orchester von Dirk Benkwitz am Klavier begleitet wurde, als auch bei "Lebuinus ex Daventria" von Peter Kleine Schaars. Darin wird die Legende eines Mönchs erzählt, der im Mittelalter die Sachsen im Kampf gegen die Niederländer unterstützt hat. Noch heute gilt er dort als Schutzheiliger. Während des Stücks gab es für die Zuhörer daher nicht nur Instrumentalmusik, sondern auch in lateinischer Sprache gesungene Texte.

Denn neben ihren Instrumenten beherrschen einige Musiker auch das Singen sehr gut: Die hohen Blechbläser übernahmen bei diesem Stück nicht nur ihr eigentliches Instrument, sondern zusätzlich auch Passagen auf der C-Flöte.

Nach der Pause entführte das Orchester die Zuhörer in die Welt der Filmmusik. Dabei begab sich der ganze Saal auf eine musikalische Reise auf der "Black Pearl". "At World’s End" von Hans Zimmer in einem Arrangement von Erik Rozendom ist ein Konzertstück, das die Zuschauer mitriss und zu einem wahren Hörgenuss wurde.

Spielfilm und Live-Musik werden kombiniert

Höhepunkt des diesjährigen Auftritts war jedoch "1805 – A Town’s Tale" von Otto M. Schwarz. Bei diesem Stück erlebten die Konzertbesucher eine Kombination aus Spielfilm und Live-Musik auf der Bühne: Während im Film die napoleonischen Truppen die österreichische Kleinstadt Krems überfielen, unterstrich das Orchester die Dramatik des Films mit der entsprechenden Melodie. Es gelang dem Orchester dabei, zu den gezeigten Filmausschnitten die jeweiligen Rhythmen und Töne perfekt abzustimmen.

Viele Probentage hatten dafür aufgebracht werden müssen. Denn, so hatte, der Kreisvorsitzende zu Beginn gesagt, "selbst am Feiertag wurde ein Probentag eingelegt".

Am Ende allerdings hatte sich das gelohnt: Es gab anhaltenden Applaus, und die Zuhörer waren begeistert. So waren die jungen Musiker dann auch gerne zu Zugaben bereit.