Im Gespräch: die BUND-Jugend aus dem Zollernalbkreis hat sich mit dem Thema der dezentralen Energiewende befasst. Foto: BUND Foto: Schwarzwälder-Bote

BUND-Jugend: Diskussion über dezentrale Versorgung

Balingen. Mit der dezentralen Energiewende hat sich die BUND-Jugend im Jugendhaus Insel befasst. Lara Herter stellte die Energieversorgung in Deutschlands dar.

Dabei wurde deutlich, dass Deutschland die Energie von wenigen großen Unternehmen und Kraftwerken bezieht. Vier Energiegroßkonzerne decken insgesamt 80 Prozent des Markts ab.

Problematisch sei nicht nur die hohe Abhängigkeit von wenigen Versorgern, sondern auch der immer noch hohe Anteil an fossilen Energieträgern. Ziel müssten kleine Anlagen sein, so Lara Herter, die Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren. "Erstrebenswert wäre die Etablierung von lokalen, von den regionalen Gegebenheiten abhängigen Kleinkraftwerken, die den Markt entzerren", fasste die Referentin die Idee der dezentralen Energiewende zusammen.

"Energiewende ist ein Kraftakt"

Gleichzeitig müssten aber auch die Stadtwerke und durch die Bürgerschaft geführte Energiegenossenschaften gezielt gefördert werden.

Urs Unkauf, stellvertretender Kreisvorsitzender der BUND-Jugend, fügte hinzu: "Die Energiewende ist auch ein gesellschaftlicher Kraftakt. Wenn auf Bundesebene die Bürger nicht mitgenommen und neue Wege verständlich erklärt werden, lässt sich die Bevölkerung nicht für diese Umgestaltung gewinnen."

Die Umsetzung einer rein dezentralen Energieversorgung erscheint schwierig: Durch die starke Verflechtung des europäischen Stromnetzes sei eine rein kommunale Lösung nicht sinnvoll, so der Kreisvorsitzende Sanel Dacic: "Eine regional autarke Energieversorgung ist derzeit noch nicht möglich, aber durch die Förderung von lokalen, gemeinschaftlichen Modellen und Strukturen können wir zumindest die derzeitige Lage durchbrechen." Auch Jakob Scheuble vom Landesvorstand der BUND-Jugend betonte, dass ein Mittelweg nicht nur erstrebenswert, sondern auch möglich sei.