Wer Hilfe bei der Erfüllung der Räumpflicht braucht, findet kaum Anlaufstellen

Von Detlef Hauser

Balingen. Welche Einrichtung oder Personen können beim Schneeräumen helfen? Diese Frage tauchte in einer Gemeinderatssitzung im Herbst auf. Angesichts der Schneefälle könnte eine Antwort für manch einen Balinger Bewohner wichtig werden.

In der damaligen Sitzung hielt Oberbürgermeister Helmut Reitemann auf Anfrage fest, dass es bei der Stadtverwaltung derzeit keine Anlaufstelle geben für Personen, die der Räumpflicht – diese besteht in Balingen werktags von 7 bis 21 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr – nicht oder nur mit Schwierigkeiten nachkommen können und Hilfe benötigen. Er verwies aber auf die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Balingen.

"Wir haben Mitarbeiter, die für andere das Schneeräumen übernehmen", bestätigt AWO-Vorsitzender Michael Frommer. Bereits 2010 werde dieser Dienstleistung wieder angeboten, nachdem sie in den Jahren zuvor eingeschlafen war. An mehr als 20 Stellen in Balingen und den Ortsteilen seien die Mitarbeiter im Einsatz, in der Regel bereits ab 6 Uhr. Dass Bedarf besteht für dieses Angebot macht Frommer daran deutlich, dass die AWO nicht allen Wünschen nachkommen kann. "Wir mussten eine Warteliste anlegen." Es werde daher über die Anstellung weiterer Mitarbeiter nachgedacht.

Einige Jahre gab es eine weitere Möglichkeit, Helfer zu engagieren: über die Balinger Freiwilligenagentur. Für diese Einrichtung kam aber im vergangenen Jahr das Aus, wie Oberbürgermeister Reitemann in der angesprochenen Sitzung bedauerte. Er stellte aber in Aussicht, dass die Stadtverwaltung reagieren werde, sollten sich zahlreiche Bewohner melden, denen das Schneeräumen schwerfalle. Dann werde über eine Lösung nachgedacht.