Christoph Braunmiller, evangelischer Pfarrer von EngstlattFoto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Engstlatter Pfarrer: dem Schrecken die Macht nehmen / Nachrichtenlage macht unsicher

Balingen-Engstlatt. Manchmal wacht man bei Nacht auf. Man weiß nicht warum. Da ist so eine unbestimmte Sorge, eine Furcht. Im Dunkeln beginnt man sich auszumalen, was kommen könnte. An Schlaf nicht mehr zu denken. Quälend ist das.

Wenn man dann doch wieder einschläft und am nächsten Morgen daran denkt, wenn es draußen hell ist und die Vögel singen, dann fühlt sich das, was nachts so bedrängend war, mit einem Mal ganz anders an. Nicht mehr so schlimm.

Vielen von uns geht es in diesen Tagen so. Bei all den Nachrichten scheint der Morgen aber unendlich fern.

Eine kurze Geschichte dazu: In einem Winkel der Welt kauerte verbissen, trotzig und freudlos eine dicke, schauerliche Finsternis. Plötzlich erschien in dieser Not ein kleines Licht, klein, aber ein Licht. Jemand hatte es hingestellt. Es war ganz einfach da und leuchtete.

Einer, der vorüberging, meinte: "Du ständest besser woanders als in diesem abgelegenen Winkel."

"Warum?" fragte das Licht. "Ich leuchte, weil ich Licht bin, und weil ich leuchte, bin ich Licht. Ich leuchte nicht, um gesehen zu werden, nein, ich leuchte, weil es mir Freude macht, Licht zu sein." Aber die düstere Finsternis ging zähneknirschend und wütend gegen das Licht an. Und doch war die ganze große Finsternis machtlos gegen dieses winzige Licht.

Ich wünsche uns von Herzen, dass von unserem Glauben an Gott, wie klein er in diesen Zeiten manchmal auch sein mag, dieses Licht ausgeht. Licht, das dem Schrecken die Macht nimmt.