Das Haus Wolf in Hechingen ist die letzte Station der Rundfahrt. Foto: Schwarzwälder Bote

Tag der Architektur: Kammergruppe Zollernalb lädt ein zur spannenden Rundfahrt

Eine Rundfahrt plant die Kammergruppe Zollernalb zum Tag der Architektur 2018: Sie findet statt am Samstag, 23. Juni, und jeder Interessierte kann daran teilnehmen.

Zollernalbkreis."Ein Buch kann man zuschlagen und weglegen. Musik kann man abschalten, und niemand ist gezwungen ein Bild aufzuhängen, das ihm nicht gefällt. An einem Haus aber oder an einem anderen Gebäude kann man nicht vorbeigehen, ohne es zu sehen. Architektur hat die größte sichtbare gesellschaftliche Wirkung." Das Zitat stammt vom ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, ist zeitlos gültig und zeigt die Verantwortung von Bauherren und Architekten – nicht nur im Hinblick auf Gebäude, sondern auch auf Quartiere und den öffentlichen Raum.

Deshalb lautet das bundesweite Motto am Tag der Architektur, 23. Juni, auch "Architektur bleibt", denn die Bauten bleiben in der Regel für Jahrzehnte stehen und man kann sich ihrer Wirkung nicht entziehen.

Dieses Thema greift die Kammergruppe Zollernalb bei ihrer kostenlosen Besichtigungstour am 23. Juni auf: Anbauten, Umnutzungen und Neubauten zeigen, dass, auch wenn Neues entsteht, das Alte erhalten bleiben kann.

Treffpunkt zur Rundfahrt ist um 13.35 Uhr die Mensa in Hechingen, Am Schlossberg 17, von wo aus es zu einem Anbau an ein Wohnhaus geht, den Architekt Max Schetter in Hechingen-Stetten, gestaltet hat. Er hat ein Einfamilienhaus um ein Ess- und Wohnzimmer erweitert, wobei sich der Anbau ruhig und klar in die Umgebung einfügt, den Bestand in einem dörflichen Wohngebiet ergänzt und aufwertet.

Danach geht es zu einer umgebauten Lagerhalle in Rosenfeld, geplant von dem noch jungen Büro archisphäre GmbH, der Architektin Nadine Preuhs aus Rosenfeld. Ein Teil einer ehemaligen Knopffabrik wurde dort zum Wohnhaus, gestalterisch dem Umfeld so gut wie möglich angepasst. Die Auswahl des Materials Lehm für den Anbau verbindet die Architektur des Hauptgebäudes mit der natürlichen Umgebung des Gartens. Als Materialien wurden nachwachsende Rohstoffe mit möglichst kleinen Zusatzstoffen wie Borsalzen sowie rein mineralische Produkte eingesetzt. Die Fußböden bestehen aus Massivholz und lassen sich mehrmals abschleifen.

Das nächste Projekt ist der Neubau einer Mensa in Hechingen, geplant von den Architekten "Supper + Heinemann aus Gammertingen, die auch für weitere schulische Veranstaltungen genutzt werden kann. Die großzügige Verglasung der Fassade ergibt eine freundliche Atmosphäre, einen Blick auf die Kulisse der Altstadt und die Möglichkeit, die Außenanlagen in die Nutzung mit einzubeziehen.

Das Herz der Aula ist der große Speisesaal, an dem winkelförmig ein kleinerer mit integrierter "Chillzone" sowie der Küchentrakt angefügt sind. Das Gebäude ist gänzlich barrierefrei und kann aufgestockt werden. Die technische Ausrüstung für Heizung, Lüftung und Elektrotechnik wurde nach den neuesten Standards geplant, und auf dem Dach befindet sich eine Fotovoltaikanlage der Bürgerenergiegenossenschaft.

Zum Abschluss geht es zu einem Ökonomiegebäude, in das die Architekten Madrisch und Pfurtscheller aus Innsbruck eine Physiotherapiepraxis und ein Grafikatelier eingebaut haben. Ihr Ziel war es, die neue Nutzung möglichst ohne Veränderungen unterzubringen.

Alle Bestandsflächen wurden dabei möglichst roh belassen und lediglich gereinigt, sandgestrahlt, ausgebessert oder ergänzt. Die Rundfahrt endet gegen 18 Uhr am Ausgangspunkt.

Weitere Informationen: Anmeldungen nimmt Architektin Adele Widmann-Hauser unter Telefon 07433/93 2 34 oder E-Mail info@widmann-hauser.de entgegen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.