Firmenchef Andreas Kraut steht vor einem Abfüllgerät, das zur neuen Produktpalette gehört, und erklärt die Funktionen. Foto: Hauser

Balinger Unternehmen hat seinen Umsatz 2016 gesteigert und will auch in Zukunft weiter wachsen.

Balingen - Andreas Kraut, Bizerba-Vorstandschef und geschäftsführender Gesellschafter, ist auf dem Sprung: Er muss den Flieger nach Düsseldorf bekommen, wo eine Fachmesse stettfindet. Er gönnt sich keine Ruhepause, auch nicht nach dem Rekordjahr 2016 des Balinger Unternehmens.

Im vergangenen Jahr feierte Bizerba ganz groß sein 150. Bestehen. Es wurde aber auch hart gearbeitet: Das Unternehmen verzeichnet für 2016 einen Rekordumsatz von rund 650 Millionen Euro. Das teilte Andreas Kraut am Mittwoch mit. "Wir sind stolz, dass uns das im Jubiläumsjahr geglückt ist", hielt er fest. Er gehe davon aus, dass Bizerba auch in diesem Jahr weiter wachse. "Wir planen eine Steigerung auf rund 680 Millionen Euro", so der Vorstandschef.

Seinen Optimismus begründet er unter anderem damit, dass die Zahlen des ersten Quartals auf dieses Ergebnis hindeuten. Bizerba profitiere von "guten Konjunkturphasen" in verschiedenen europäischen Ländern. Zudem werde in Wachsumsmärkten wie Brasilien und Südafrika und in osteuropäischen Ländern investiert. Und schließlich setze das Unternehmen verstärkt auf digitale Lösungen, denn nach Ansicht von Kraut muss sich Bizerba nicht mehr in den Bereichen Wiegen und Schneiden beweisen: "Das können wir." Software sei zukünftig der Schlüssel zum Erfolg, "und da sind wir ideal aufgestellt".

Vorstandskollege Stefan Junker zeichnete die Umsatzsteigerung von rund 500 Millionen Euro im Jahr 2014 über 600 Millionen Euro 2015 auf etwa 650 Millionen Euro im vergangenen Jahr nach. "Nach einem Plus von fast 20 Prozent 2015 sind das immer noch neun Prozent", kommentierte Junker den Anstieg um rund 50 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter ist nach Angaben Junkers in den vergangenen zwei Jahren von rund 3220 über 3500 auf derzeit 3900 gestiegen.

Millionen investiert

Laut Junker sind 2016 23,8 Millionen Euro in Sachanlagen investiert worden; unter anderem übernahm Bizerba eine Etikettenfirma in Italien sowie in Kanada. Rund 33 Millionen Euro gingen in die Forschung.

"Auch am Standort Balingen hat sich viel getan", ergänzt Andreas Kraut. So fungiere inzwischen das Werk II als Lager, der Versand werde erweitert, und die Neugestaltung des Schulungs- und Kantinenbereichs gehe voran. Zudem seien 60 neue Parkplätze geschaffen worden. Am Standort Meßkirch werde zudem eine Kalthalle zur Lagerung von Produkten gebaut. "Wir behalten auch einen Grundstückskauf für eine Erweiterung im Auge", gab Kraut die weiteren Ziele in Meßkirch bekannt.

Bizerba

Das Unternehmen besteht seit 1866, ist in 120 Ländern präsent und hat derzeit rund 3900 Mitarbeiter weltweit. Das Vertriebsnetz bilden 42 Tochtergesellschaften in 25 Ländern. Hinzu kommt noch ein Partnernetzwerk.

Produziert wird in Balingen, Meßkirch, Bochum und Hildesheim. Weitere Produktionsstätten befinden sich in Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, China, Kanada und in den USA.

Kunden sind Supermärkte, Bäcker, Metzger, Restaurants und Catering-Firmen sowie die Nahrungsmittel-, Non-Food- und Logistik-Industrie.

Hauptsitz der seit fünf Generationen in Familienhand geführten Unternehmensgruppe ist Balingen.