Michael Frommer (links) und Hans-Peter Zizmann zeigen die aktuelle Situation der Balinger AWO auf Foto: Deregowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz fällt bei Hauptversammlung nicht nur positiv aus / Mobile Dienste kommen an

Von Renate Deregowski

Balingen. Im vergangenen Jahr war die Balinger Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit Höhen und Tiefen konfrontiert. Daher war für die Mitglieder bei der Hauptversammlung die Bilanz durchwachsen.

Ende 2012 zählte der Ortsverein 75 Mitglieder, was einen Rückgang darstellt. "Der Verein sieht sich mit einem stetigen Mitgliederschwund konfrontiert", sagte Vorsitzender Michael Frommer.

Ziel sei deshalb die Werbung neuer Mitglieder. Ebenso unerfreulich sei es, dass der eintägige Jahresausflug abgesagt werden musste. Grund: nicht genügend Teilnehmer. Für dieses Jahr sei deshalb erstmals geplant, den Ausflug mit dem Ortsverein Ebingen zu organisieren.

Die Spendensammelaktion zwischen August und Oktober rufe bei ihm ebenfalls gemischte Gefühle hervor. Laut Frommer gehe die Spendenbereitschaft seitens der angefragten Firmen mehr und mehr zurück.

Nach dem Wegfall des Zivildienstes sei der Verein verstärkt auf die finanzielle Zuwendung angewiesen. Die Umstellung auf Mini-Jobber habe zudem höhere Personalkosten mit sich gebracht.

Frommer hob die positive Resonanz sowohl beim Sommerfest als auch bei der Weihnachtsfeier hervor. Vielversprechend entwickelten sich ebenfalls die Sparten "Essen auf Rädern" und "Mobiler Sozialer Dienst". So konnten im Februar überraschend viele Neukunden gewonnen werden. Inzwischen umfasse der Mitarbeiterstamm zehn Personen auf 450-Euro- oder Honorarbasis.

2012 feierte zudem die "Haushaltsunterstützung" Premiere. Ziel sei es, dass älteren Menschen möglichst lange ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werde. Zwei Ehepaare nähmen dieses Angebot in Anspruch.

Hans-Peter Zizmann, Vorsitzender der AWO Zollernalb, leitete die Entlastung herbei. Er wies darauf hin, dass im Kreisverband die Mitglieder ein hohes Durchschnittsalter aufwiesen, ein Drittel 80 Jahre und älter sei.

Dass das Interesse abnehme, erkläre er sich damit, dass zwei Generationen lang "Egoisten im Arbeitsleben" herangezogen worden seien. "Ich hoffe, dass wir es mit Anstand überleben und dass das Interesse an dem Sozialverband wiederkehrt."