Das Weilstetter Hauptschulgebäude. Es wird jetzt nur noch zur Sprachföderung und für Arbeitsgemeinschaften benötigt. Foto: Hauser

Klassen sind zu klein für zwei Standorte. In den kommenden Jahren stehen noch weitere Veränderungen an.

Balingen - Die Zeugnisse sind verteilt, die Absolventen an den verschiedenen Schulen verabschiedet, die Ferien haben begonnen. Wenn im September das neue Schuljahr beginnt, wird die Balinger Schullandschaft nicht mehr so sein wie bisher.Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen nicht sein: An der Balinger Sichelschule hat die Gemeinschaftsschule Premiere. Umbauarbeiten sind im Gange, Organisatorisches ist noch zu erledigen. So werden derzeit die Lehraufträge verteilt. Danach geht Schulleiterin Edith Liebhäuser in den Urlaub, um ab Ende August alles für den Start klar zu machen.

Ganz anders in Weilstetten: Dort wird es keine Hauptschule mehr geben. Mit der Einführung der Werkrealschule in Frommern mit einer Außenstelle in Weilstetten war vereinbart worden, die Klassen fünf bis sieben sowohl am Standort Frommern als auch in Weilstetten zu unterrichten, ab der achten gemeinsam in Frommern. Das war möglich, weil die Klassen zweizügig waren.

Das hat sich geändert: Aufgrund fehlender Anmeldungen gab es in diesem Schuljahr nur noch eine fünfte Klasse, und zwar in Frommern. Bei der neuen Fünften ist das ebenso der Fall. So hätte es im kommenden Schuljahr nur noch eine siebte Klasse in Weilstetten gegeben. "Das ist aus pädagogischen und organisatorischen Gründen unsinnig", erklärt Klaus Flockerzie, Leiter der Grund-, Haupt- und Werkrealschule in Frommern. Daher werde es in Frommern nun neben den Klassen acht bis zehn auch zwei siebte Klassen geben.

Die Grundschule Weilstetten hat das Hauptschulgebäude in den vergangenen Monaten bereits sporadisch genutzt, für Arbeitsgemeinschaften und die Sprachförderung. Obgleich es jetzt dort noch mehr Platz geben wird, bleibt es auch im kommenden Schuljahr bei der Außenstelle Roßwangen, wo beide dritten Klassen weiterhin unterrichtet werden.

Mit Blick in die Zukunft deutet sich auch schon das Ende der Hauptschule in Engstlatt an. Dort wird es ab dem kommenden Schuljahr zum letzten Mal eine neunte Klasse geben. Danach findet sich in diesem Balinger Stadtteil nur noch eine Grundschule.

Und für das Schuljahr 2015/2016 ist ein weiterer Einschnitt geplant: Aus der Grund-, Haupt- und Werkrealschule sowie der Realschule soll ein Schulverbund entstehen. Danach sah es zu Beginn des vergangenen Jahres noch nicht aus, als diese Schulform Thema im Gemeinderat war, aber abgelehnt wurde. Eine der beiden Schulen hatte signalisiert, dass sie diesen Weg nicht beschreiten wolle.

Nun ist es ganz anders: Beide Schulleitungen streben diesen Verbund an, mit Unterstützung des Staatlichen Schulamts. In einem Treffen mit Vertretern der Schule, des Schulträgers, des Schulamts und der Eltern der beiden Einrichtungen wurde vereinbart, dass die Schulleitungen Vorschläge ausarbeiten sollen, wie eine Kooperation aussehen könnte und ob sie machbar sei.

Es ist geplant, bis Ende 2014 ein Konzept dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen. Wie das Schulamt deutlich gemacht hat, wird es dann nur noch einen Rektor und zwei Konrektoren geben.