Vielfältige Aktivitäten für alle Altersstufen sollen in dem Aktivpark möglich sein. Welche genau, das soll unter Beteiligung der Balinger Bürger entschieden werden. Fotos: © WavebreakMediaMicro/Syda Productions/ArenaCreative/ipopba – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gartenschau: Umfassende Beteiligung der Balinger für zentrales Projekt in den Eyachauen beginnt im Oktober

Nach dem Zuschlag des Auftrags zur Umgestaltung des nördlichen Eyachbereichs von den Auen bis zur Stadtmühle an die Planstatt Senner beginnt in wenigen Tagen die Beteiligung der Balinger für das zentrale Vorhaben in diesem Bereich: den Aktivpark. Dabei sollen alle Generationen mitreden können.

Balingen. Erhalten hat den Auftrag die Planstatt Senner nicht allein, erhalten hat sie den Auftrag auch deshalb, weil sie für den Aktivpark mit dem Büro Squirrel+Nuts (SN) Profis in Sachen Beteiligung im Boot hat. SN hat in Balingen im Auftrag der Stadt bereits die Ideensammlung zum neuen Jugendhaus maßgeblich begleitet. Für den Aktivpark werden das Büro und dessen Chef Erik Flügge erneut aktiv. Sie wollen die Balinger dazu anregen, Ideen für die Gestaltung des Aktivparks zu liefern.

Auftakt dazu ist in knapp zwei Wochen: Flügge und seine Leute werden ab Oktober Balinger aller Altersgruppen danach fragen, was ihrer Meinung nach bis zum Gartenschaujahr 2023 auf der Fläche, auf der jetzt die Tennisplätze angesiedelt sind, verwirklicht werden sollte (siehe Info). Gesammelt werden sollen dabei nach Angaben von Annette Stiehle, beim Stadtplanungsamt zusammen mit Elisabeth Wochner federführend für die Gartenschau zuständig, in einem ersten Schritt "Nutzungsrichtungen", etwa aus den Bereichen Spiel und Sport, Begegnung, Rückzugsmöglichkeiten oder Veranstaltungsflächen. Ob ein Basketballfeld oder eine Skateanlage, ob eine Kleinkunstbühne, Bänke oder was auch immer dann verwirklicht wird, soll wiederum unter Beteiligung der Balinger bis Frühjahr festgelegt und von der Planstatt Senner entwurfsfertig ausgearbeitet werden.

Von dieser Art Beteiligung versprechen sich die Gartenschau-Macher sowie die Vertreter der Balinger Stadtverwaltung eine Menge. Nach dem Bürgerspaziergang sowie den Jugend- und Bürgerworkshops, bei denen die Balinger bereits Ideen für den "Masterplan Grün" liefern konnten, sollen sie nun erneut in das Projekt Aktivpark eingebunden werden – und diesen "Höhepunkt der Gartenschau" auf diese Weise zu "ihrer Sache" machen, hofft Stiehle.

Der Aktivpark ist derweil zwar das wichtigste, wenn auch nicht das einzige Vorhaben in der sogenannten Landschaftsache Nord, für das die Planstatt Senner den Planungsauftrag erhalten hat. Die Gesamtfläche des Areals ist rund 5,8 Hektar groß. Das Budget, das zwischen Eyach-Auen und Stadtmühle zur Verfügung steht, beträgt rund 3,3 Millionen Euro. Weitere Projekte in diesem Bereich sind der Hochwasserschutz an der nördlichen Hindenburgstraße, in diesem Zuge die Umwandlung der Hindenburgstraße zu einem Bereich, in dem Fußgänger und Radfahrer Vorrang haben, am Ende der Hindenburgstraße die Verbindung der beiden Eyach-Ufer durch eine Fußgängerbrücke sowie die Etablierung einer Erlebnisgastronomie anstelle des früheren "Mühlengeists".

Auftakt der Bürgerbeteiligung zum Aktivpark ist Anfang Oktober. Zunächst schreibt SN alljene über WhatsApp an, die sich bereits beim Jugendhaus eingebracht haben. Parallel zu den Jugendlichen sollen auch andere Balinger aller Generationen – Familien, Senioren – nach ihren Ideen gefragt werden. Zudem sind die SN-Vertreter ab Montag, 15. Oktober, in den weiterführenden Schulen. Die dort genannten Vorstellungen sollen – wie schon beim Jugendhaus – aufgenommen und grafisch aufbereitet werden.

Am Samstag, 20. Oktober, findet dann das erste "intergenerationelle Forum" in der Mensa Längenfeld statt, bei dem die Planer die Anregungen aufnehmen.

Erste Ergebnisse werden im Gemeinderat im November vorgestellt. Im Dezember soll der Vorentwurf für den Aktivpark bereits fertig sein.

Darüber diskutieren die Balinger dann erneut. Zwei weitere intergenerationelle Foren sind vorgesehen, ehe die Entwurfsplanung im Sommer 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wird. Verwirklicht werden sollen der Aktivpark und die anderen Vorhaben innerhalb der Landschaftsache Nord in den Jahren 2021 und 2022.