Beim Sportplatz wird das Prüfungsende in einheitlichen Abipullovern gefeiert. Foto: Müller

Für die meisten Zwöftklässler am Gymnasium Balingen das schriftliche Abitur mit Mathe zu Ende.

Balingen - Fast ausschließlich erleichterte Gesichter verließen am Mittwoch den E-Bau des Gymnasiums. Für meisten der 122 Zwölftklässler markierte die Matheprüfung das Ende des schriftlichen Abiturs. Für 13 von ihnen wird es am Freitag nochmals ernst.

Sie haben sich für eine Prüfung in Französisch entschieden und wollen sich vorerst mit dem Feiern zurückhalten.

Viereinhalb Stunden – bis 13 Uhr – hatten die Abiturienten Zeit die Aufgaben zu bearbeiten. Während die einen sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, Wachstumsaufgaben und analytischer Geometrie leicht taten, sahen andere in Mathe die schwerste Prüfung. Frank Janus ist eigentlich einer der "Mathe-Könner", "aber es lief nicht so gut wie erwartet". Sein Freund David Joos tut sich ebenfalls leicht mit dem Fach. "An sich habe ich wenig gelernt, nur auf Sport habe ich mich gut vorbereitet." Einige Meter weiter gab es andere Töne: "Es war wie erwartet, aber ich wusste, dass es nicht gut wird", fasste ein weiterer Zwölftklässler seine Erwartungen und die Realität seins Matheabiturs zusammen.

Nach und nach sammelten sich mehr Schüler vor dem Ausgang an der Mediathek und in der Raucherecke am Rand des Schulgeländes. Viele der Prüflinge hatten zu ihrem letzten schriftlichen Termin ihre schwarzen Abipullover angezogen. Der Schriftzug "NABIgation – Sie haben ihr Ziel erreicht" ist auf eine Landkarte mit den Stationen der einzelnen Prüfungsfächern gedruckt. Die Anspannung der letzten Tage war erleichterter Feierstimmung ge wichen. "Das Beste ist, dass es nun vorbei ist, egal wie es lief", meinte Adrian Schoer. Er marschierte aus dem Klassenraum direkt zur Feier. Musik tönte vom hinteren Teil des Sportplatzes, die ersten Biere, die das Ende sowohl der Prüfungszeit, als auch der anstrengenden Vorbereitungszeit markieren, wurden geöffnet.

"Man realisiert das noch gar nicht so ganz", erzählt eine Abiturientin. Während die vorigen Wochen pauken Selbstdisziplin die Tagesordnung war, wurde nun erst mal ausgiebig gefeiert. Die Ergebnisse gibt es erst im Juni, kurz vor den mündlichen Prüfungen.

Arbeitskreise regeln das Organisatorische rund um den Schulabschluss

Bis zum tatsächlichen Schulabschluss im Juli folgt eine Mischung aus Feiern und Pauken: Schließlich geht es in den mündlichen Abiturprüfungen und den Kommunikationsprüfungen nochmals darum, die maximalen 15 Punkte herauszureißen. Auch stehen in den Nebenfächern noch zwei bis vier Klausuren an. "Aber da geht man nun lockerer ran", meinte Adrian.

Den Abiturienten wurde seitens der Schulleitung erlaubt, bis 17 Uhr hinter dem Sportplatz zu feiern. Dann mussten sie in die Bars in der Innenstadt ausweichen. Am Donnerstag wollen die meisten zu einer großen Abiparty aller Gymnasien der Region ins Top10 gehen, an lernen denkt – außer die Prüflinge in Französisch – vorerst keiner mehr. Ab Montag geht auch für die Abiturienten der normale Schulalltag weiter.

Dabei verlangen die verschiedenen Arbeitskreise (AK), die die Organisation rund um die außerschulischen Seiten des Abiturs regeln, den Zwölftklässern noch einiges ab. In den nächsten Wochen kümmern sie sich verstärkt um die Organisation des Abiballs am 14. Juli in der Stadthalle, um die Schülerbefreiung inklusive Auftritt der Abiband, der Anfertigung eines Denkmals sowie eines Abiblatts.

Der Abschluss der Schulzeit bildet nach Erhalt des Abschlusszeugnisses schließlich die Abifahrt nach Zrce in Kroatien.