Eins seltenes Bild: Frank Ettwein kommt frei zum Wurf. Gummersbachs Raul Santos, mit 8/8 Treffern bester Schütze der Partie, beobachtet die Szene im Hintergrund. Foto: Single

Brack-Team vergeigt 15:9-Führung. Remis fühlt sich an wie eine herbe Niederlage. 2100 Zuschauer in der Sparkassen-Arena .

Christoph Schindler hat den HBW Balingen-Weilstetten mitten ins Herz getroffen. Zwar trennte sich der HBW in seinem Bundesliga-Heimspiel vom VfL Gummersbach 25:25 (12:8), doch das Remis fühlte sich an wie eine herbe Niederlage. In letzter Sekunde erzielte der ehemalige Balinger Christoph Schindler das 25:25 und sorgte damit für ausgelassenen Jubel im Gummersbacher Lager. Noch in der 32. Minute hätte von den 2100 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena wohl kaum mehr einer einen Pfifferling auf den Altmeister gegeben.

Der HBW hatte im Kellerduell alles im Griff, führte aufgrund einer überzeugenden Vorstellung nach 32 Minuten völlig verdient mit 15:9. In Überzahl verpassten es die Gastgeber zu erhöhen, und dann riss der Faden. In der Offensive schlich sich der Schlendrian ein, und in der Abwehr taten sich die Hausherren gegen biedere daher kommende aber nun konzentriertere Gummersbacher schwer, den Ball zu erobern. Außerdem wollten auch die Referees Christian Moles und Lutz Pittner, die mit zahlreichen Entscheidungen daneben lagen, ihren Teil dazu beitragen, dass die Begegnung wieder an Spannung gewann.

So nutzte der VfL unter anderem zwei Klöpse von Kai Häfner, um sich auf bis zur 38. Minute wieder auf 13:15 heranzuwerfen, und fortan agierten die Schwaben in einer Form, die Geschäftsführer Bernd Karrer nach der Partie mit "hasenfüßig" umschrieb. Offenbar hatte die 18:31-Heimpleite vor zwei Wochen gegen die HSG Wetzlar doch tiefere Spuren hinterlassen, denn die bisherige Souveränität war plötzlich der Angst vor der eigenen Courage gewichen. Zwar blieb die Brack-Sieben weiterhin vorn, doch die Gäste rückten ihr immer enger auf die Pelle. In der letzten Minute vergab Martin Strobel die Chance zum 25:24, dann stoppte Wolfgang Strobel Schindler im Gegenstoß und sah dafür eine Rote Karte, die eine Sperre im Auswärtsspiel beim ThSV Eisenach nach sich zieht. Und dann? Dann traf Schindler an der Mauer vorbei mitten ins HBW-Herz. HBW Balingen-Weilstetten: Katsigiannis, Puhle (n.e.); Böhm, König (3), Tubic, Ettwein (1), Schlinger (3), W. Strobel (3), Theuerkauf (2), Wessig, M. Strobel (2), Häfner (4), Billek (2), Liniger (5/3). VfL Gummersbach: Lichtlein (bis 22.), Ristovski; Mladenovic, Schindler (4), Kopco (2), Putics (3), Lützelberger (3), j. Larsson, F. Larsson (1), Gaubatz (2), von Gruchalla (1), Schröder (1), Santos (8/4).