(cim). So wie Merline, die Nixe, Männer und Hirtenjungen in die

(cim). So wie Merline, die Nixe, Männer und Hirtenjungen in die Tiefe zieht, so zieht das Buch "Merline die Nixe" den Leser einfach mitten hinein in eine andere Welt, in eine Welt mit Nymphen und Seejunkern, in der Tränen zu Smaragden werden, ein Kiesel zu Gold wird.

Der Autor, Manfred G. Bauer, greift in seinem Buch eine alte Sage um den Wilden See auf und arbeitet in einem geschlossenen Handlungsstrang weitere Sagen rund um die Karseen der Umgebung geschickt ein.

Dabei nutzt Bauer, der in Baiersbronn aufgewachsen ist, seine große Ortskenntnis. So führt der Roman vom Mummelsee, aus dem Merline verbannt wird, an den Wildsee, macht Stationen zum Beispiel in Huzenbach und Schwarzenberg, aber auch in der Ortenau.

Die Geschichte um die Nixe Merline führt durch verschiedene Epochen – vom Hochmittelalter bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Roman macht ein Stück Vergangenheit legendig, in der noch Flößer und Pechsieder ihrer harten Arbeit nachgingen. Apropos Pechsieder: Pechsieder Hannes bleibt von Merline verschont. Mit den Jahrzehnten wird er gar eine Art Vertrauter für die Nixe Merline.

Hannes verabscheut ihr Morden, wird nicht schlau aus ihr und will die Wasserfrau dazu bringen, sich für ihr gutes Herz zu entscheiden, das er meint ganz tief in ihr entdeckt zu haben. Ist sie doch irgendwie ein bisschen gut, diese Nixe?

Doch so sehr sich die beiden auch annähern, so sehr die Nixe zuweilen fast menschlich erscheinen mag, das Morden scheint sie nicht lassen zu können. Als sie einen Hirtenjungen, den Hannes vor ihr schützen wollte, zu sich lockt und ertränkt wie viele andere vor ihm, entschließt sich Hannes zu handeln.

Eine Geschichte spannend und so geheimnisvoll wie der Schwarzwald mit Charakteren, deren Schicksale einen berühren.

Das Buch: "Merline die Nixe – Das Grauen vom Wildsee", Roman um Sagen und Mythen des Schwarzwaldes, Manfred G. Bauer, 377 Seiten, Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, ISBN 978-3-86991-520-3