Die Bairsbronner Sensenfreunde vor ihrem mobilen Clubhaus: (hinten, von links) Manfred Sauter, Michaela Sauter, Johannes Kallfass, Alexander Finkbeiner, (vorne von links) Michael Wanke, Felix Wanke und Andreas Sauter. Foto: Braun

Baiersbronner Sensenfreunde bereiten sich auf Wettkampf vor. Drei Teilnehmer haben sich qualifiziert.

Baiersbronn - Schon die Qualifikation für die kommenden Europameisterschaften der Sensenmäher war für die Baiersbronner Sensenfreunde ein großer Erfolg. Nun streben sie nach Höherem.

Vor einigen Jahren haben einige Baiersbronner wieder das Sensen und Dengeln für sich entdeckt und trainieren fleißig für Wettkämpfe. Wo immer sich die Möglichkeit bietet, sind die mittlerweise 14 Jugendlichen und Erwachsenen zwischen 14 und 55 Jahren auf den Feldern rund um Baiersbronn im Einsatz und üben für ihr großes Ziel: die kommenden Europameisterschaften in Azpeitia im spanischen Baskenland.

Ende Juli nahmen Alexander Finkbeiner, Manfred, Michaela und Andreas Sauter, Michael Wanke und Johannes Kallfass am Ausscheidungsmähen im bayerischen Wimmern teil und kehrten erfolgreich zurück: Andreas Sauter, Johannes Kallfass und Michaela Sauter hatten sich durch eine tolle Leistung für die Europameisterschaften qualifiziert. Unter rund 40 Teilnehmern hatten sie sich durchgesetzt und werden nun Ende des Monats zur Europameisterschaft reisen.

"Leider nicht mit unserem mobilen Clubhaus, denn das würde mit dem Bulldog dann wohl zu lange dauern", scherzt einer der Sensenmäher, und die Vorfreude auf die Herausforderung in Spanien ist ihnen anzumerken. "Bei der Europameisterschaft ist die Blattlänge der Sensen egal, es zählen Geschwindigkeit und Sauberkeit", erklärt die einzige Frau im Bunde, Michaela Sauter. Eine Fläche von zehn mal zehn Meter muss bei den Herren gemäht werden, die Damen treten auf fünf mal sieben Meter an.

Auf die Frage nach ihrem Ziel ist die Antwort so einfach wie logisch: "Gewinnen", erklärt Andreas Sauter, der schon einige Wettkämpfe mit ersten und weiteren guten Platzierungen abschließen konnte. "Wir haben uns viel vorgenommen und trainieren zurzeit zweimal die Woche auf den Wiesen rund um Baiersbronn", so Johannes Kallfass. Unter die Top-Ten, das wäre in dem internationalen Teilnehmerfeld schon ein toller Erfolg, sind sie sich einig.

"Eigentlich wollte ich mich gar nicht qualifizieren, doch jetzt freue ich mich, dass es geklappt hat", sagt Michaela Sauter. Kondition und Ausdauer spielen beim Sensenmähen eine wichtige Rolle. Nach einigen Minuten sind die Sensenfreunde ganz schön außer Atem – das Schwingen mit den Sensen erfordert Kraft und Augenmaß. Aber nicht nur die sportliche Herausforderung reizt die Baiersbronner Sensenfreunde, auch das gute Miteinander und das Aufrechterhalten alter Traditionen spornt sie an und ist ihnen wichtig.

Dankbar sind sie Jochen Rothfuß und Karl Züfle, die sie beim Schärfen ihrer Sensen, dem sogenannten Dengeln, tatkräftig unterstützen und dafür sorgen, dass jederzeit die Schnittflächen der Sensen in einem einwandfreien Zustand sind. Das ist wichtig, denn Ende August muss sowohl die Fitness wie auch das Material passen, um beim Handsensen ganz oben auf dem Treppchen stehen zu können.