Open Air mit besonderer Schwarzwald-Atmosphäre: Zwischen 5000 und 6000 Besucher haben in Baiersbronn "Silbermond" und Co. gefeiert.
Baiersbronn - Konzertauftritte und der direkte Kontakt zueinander hat Künstlern und Fans in den vergangenen zwei Jahren gefehlt. Das wurde beim Baiersbronn Open Air nur allzu deutlich. Beide zündeten ein wahres Feuerwerk an Gefühlen.
Für 2020 war es geplant: Das vierte Baiersbronn Open Air auf dem Festplatz Aue. Dann kam Corona, und das Konzert musste verschoben werden. Jetzt war es endlich soweit und alle waren begeistert: die Künstler auf der Bühne, die 5000 bis 6000 Besucher, Konzertveranstalter und Bürgermeister Michael Ruf, der die Gäste im Hawaii-Hemd gut gelaunt gemeinsam mit Moderator Jens Schneider begrüßte, und allen Helfern – Vereinen und Rettungsdiensten, die für Sicherheit und die Bewirtung sorgten – dankte.
Ruf im Hawaii-Hemd
Viele Gäste warteten auf den Auftritt von Lukas Graham, die meisten auf "Silbermond". Aber auch schon der deutsche Popsänger, Rapper und Songwriter Malik Harris wurde auf der Bühne begeistert empfangen. Sein Song "Rockstars", mit dem er im Mai beim "Eurovision Song Contest" in Turin für Deutschland an den Start gegangen war, durfte bei seinem kurzen Auftritt mit Gitarre natürlich nicht fehlen.
Plötzlich "oben ohne"
Irgendwann muss es dem Sänger zu heiß geworden sein, denn plötzlich stand er oben ohne am Mikrofon und zeigte seinen durchtrainierten Oberkörper, sehr zum Gefallen der vielen jungen weiblichen Fans, die ganz vorne an der Bühne standen, und denen er zuwinkte. Nach dem ruhigeren "Love someone" und neuen Songs drehte "Lukas Graham" mit "Mama said" noch einmal so richtig auf, und alle klatschten und sangen begeistert mit. Ohne Zugabe ließen ihn die Fans nicht ziehen, und so gab‘s zum Schluss mit "Seven Years" noch einen bekannten Song obendrauf.
Auftritt voller Energie
Langsam wurde es dunkel auf dem Festgelände, und die Spannung stieg. Dann war es soweit. "Silbermond" sprang voller Energie auf die Bühne, war fortan nicht mehr zu stoppen und lieferte Pop-Rock und Deutschrock vom Feinsten. Ein Hit folgte auf den nächsten. Schon bei "Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit" sangen die Fans begeistert mit und zeigten sich auch bei "Bestes Leben" textsicher.
Bei "Krieger des Lichts" forderte Sängerin Stefanie Kloß, die von Andreas Nowak sowie Thomas und Johannes Stolle am Schlagzeug, mit Bass- und E-Gitarre begleitet wurde, alle auf, ein Licht anzuknipsen. Die Fans folgten und verwandelten das Festgelände in ein wahres Lichtermeer. "Das Beste" gab es dann nicht auf der großen Bühne, sondern auf einem kleinen Podest mitten im Publikum. Bei "Wann geht der Himmel auf" standen die Vier dann wieder im Scheinwerferlicht. Während des gesamten Auftritts wirbelte Stefanie Kloß über die Bühne und suchte stets den direkten Kontakt zu den Fans. Doch was dann kam, damit hatten die sicher nicht gerechnet. Urplötzlich ließ sich die Sängerin von einer Plattform ins Publikum fallen und auf Händen tragen. Danach waren die Fans völlig aus dem Häuschen und sangen und rockten bei "Indigo" mit, was das Zeug hielt.
Am Ende schweißnass
Erst bei dem älteren Stück "Symphonie" wurde es wieder ruhiger auf dem Festplatz. Am Ende dankte Stefanie Kloß den Fans und gab ihnen eine Botschaft mit auf den Weg: "Sagt allen, wie schön es sein kann, Musik gemeinsam zu erleben." Nach "Genau so" war der Sängerin ihr Einsatz auf der Bühne anzusehen. Immer wieder musste sie sich den Schweiß von der Stirn wischen. Trotzdem gab es mit "Leichtes Gepäck" und "Durch die Nacht" noch zwei Zugaben, vom Publikum lauthals gefordert.