Astrid Rüsing, Andrea Rothfuss, Svenja Würth und Markus Albert (von links) mit zwei Kindern, die im Kinderhaus Luftikus betreut werden. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Skisportlerinnen engagieren sich für Baiersbronner Kinderhaus Luftikus / Früher eine Skifabrik

Die Topsportlerinnen Svenja Würth und Andrea Rothfuss sind die neuen Botschafterinnen des Kinderhauses Luftikus. Bei einem Pressetermin erklärten die Sportlerinnen die Beweggründe für ihr Engagement. Gleichzeitig wurde ein Wechsel an der Spitze bekannt gegeben.

Baiersbronn. Einrichtungsleiterin Astrid Rüsing wird aus beruflichen und zeitlichen Gründen das Haus verlassen. Ihr Nachfolger Markus Albert übernimmt das Kinderhaus Luftikus ab 1. Oktober.

"Zwei Skisportlerinnen, und noch dazu so erfolgreiche, passen einfach zu unserem Haus, das ja früher eine Skifabrik war", erklärt Astrid Rüsing ihre Idee, die beiden jungen Frauen für das Kinderhaus zu gewinnen. Rüsing, die Andrea Rothfuss seit vielen Jahren als Nachbarin kennt, hat auch Svenja Würth vor kurzem kennengelernt und ist überzeugt, dass beide als gute Botschafterinnen fungieren können. "Wie genau das Engagement aussieht, wissen wir noch nicht, aber sicher werden wir mit den erfolgreichen Skisportlerinnen werben und auch die ein oder andere Aktion gestalten können."

Skispringerin und Goldmedaillengewinnerin Svenja Würth hat da schon gute Vorstellungen, wie sie finanziell einen Beitrag leisten kann. "Ich möchte einen Teil meiner Kleidung versteigern und vielleicht signierte Helme. Mit dem Erlös könnte dann einiges für die langzeitbeatmeten Kinder angeschafft werden." Vom Kinderhaus Luftikus ist sie überzeugt, auch weil das Haus nicht wie eine Klinik, sondern wie eine Familieneinrichtung aufgebaut ist. "Ich habe schon lange nach einem sozialen Projekt gesucht, ich finde diese Einrichtung in unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Elternhaus sehr wichtig, und ich möchte sie gerne unterstützen", sagt die Skispringerin. Die Behindertensportlerin und mehrfache Goldmedaillengewinnerin Andrea Rothfuss ist wie Svenja Würth extra zu dem Termin in Baiersbronn angereist und betont, wie wichtig es ist, sich um Menschen mit Behinderung zu kümmern. "Ich habe durch meinen Sport viele Menschen mit Behinderung kennengelernt. Es ist wichtig, einfach offen zu sein", so Rothfuss. "Ich stelle mir vor, auch eine gewisse Nähe zu zeigen, die Medaillen mal anfassen zu lassen und auch mit Videos oder Bildern Werbung für das Kinderhaus zu machen", so die Skifahrerin.

Astrid Rüsing, die ihren letzten Arbeitstag in Baiersbronn hatte, übergibt ihre Stelle an Markus Albert. Nach zweieinhalb Jahren geht sie wieder ganz an ihre alte Wirkungsstelle ins Haus Berghof nach Betzweiler zurück. "Ich bin dort seit 23 Jahren und habe in den vergangenen Jahren 50 Prozent dort und 50 Prozent im Kinderhaus Luftikus gearbeitet, um es mit aufzubauen", erklärt Astrid Rüsing. Auf Dauer habe man aber gesehen, dass es mit einer 50-Prozent-Stelle in beiden Häusern nicht gehe, daher nun diese Entscheidung.

Markus Albert folgt auf Astrid Rüsing

Rüsings Nachfolger, Markus Albert, ist staatlich anerkannter Sozialfachwirt und will nun nach einer kurzen beruflichen Erfahrung als Triebfahrzugführer bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft wieder in seinen alten Beruf zurück. Der gebürtige Saarländer wohnt in Klosterreichenbach und freut sich auf die neue Aufgabe: "Es gibt viel, was noch gemacht werden muss, von Patenschaften über die Homepage bis hin zur Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die sich engagieren möchten."