Das Parken am Gehweg macht es Fußgängern, aber auch Busfahrern nicht leicht. Foto: Gemeindeverwaltung

Gemeinde will Situation verbessern. Zusätzliches Areal in der Oberdorfstraße gepachtet.

Baiersbronn - Im Oberdorf wird’s eng, wenn es ums Parken geht – besonders im Winter. Da bleiben Beschwerden nicht aus. Die Gemeinde versucht nun, unter anderem durch zusätzliche Parkplätze gegenzusteuern.Die Parkplätze zwischen Rathaus und Gymnasium sind werktags spätestens ab 8 bis etwa 13 Uhr komplett mit Dauerparkern belegt, so eine Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung. Das führe dazu, dass Kurzparker die relativ breiten und leicht überfahrbaren Gehwegflächen zwischen Rathaus und Gymnasium, teilweise auch weiter in Richtung Hotel Hirsch, nutzen, um ihr Auto abzustellen, um nur "mal kurz" etwas zu erledigen. Der rasche Wechsel habe zur Folge, dass die Gehwegflächen im Prinzip ständig – vor allem morgens zwischen 8 und 13 Uhr – zugeparkt seien.

Die schlechte Parkmoral macht auch den Einzelhändlern im Oberdorf zu schaffen. Sie klagten, dass ihre Kundschaft wegen fehlender Parkmöglichkeiten zunehmend ausbleibe, so Ordnungsamtsleiter Roland Seefried. Zudem müssten Fußgänger – vor allem Passanten mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, aber auch Schüler und kleinere Kinder – wegen der Autos, die auf dem Gehweg geparkt sind, auf die Straße ausweichen und sich in unnötige Gefahr begeben. Kontrollen könnten nur sporadisch vorgenommen werden und seien wenig effizient, stellt Seefried fest.

Auch der Bezirksbeirat Baiersbronn hat sich des Themas angenommen und mit den Einzelhandelsbetrieben und der Schulleitung des Gymnasiums Gespräche geführt. Dabei wurde von der Schulleitung Bereitschaft signalisiert, auf Lehrer und Schüler einzuwirken, auch weiter entfernt liegende Parkplätze zu benützen. Im Oberdorf stehen rund 115 Parkplätze der nahezu identischen Zahl von 40 Lehrkräften, autofahrenden Schülern und 70 Beschäftigten der Gemeindeverwaltung gegenüber.

Nach einem Ja des Technischen Ausschusses zu einem Vorschlag der Verwaltung, der eine gewisse Entlastung – gerade in der Winterzeit – bringen soll, hat die Gemeindeverwaltung das Betriebsgelände der ehemaligen Spedition Konrad Rothfuß an der Oberdorfstraße (aus Richtung Freudenstadt rund 50 Meter vor der Bäckerei Gaiser, gegenüber dem Ferienhaus Petra) probeweise von Dezember bis Ende Mai gepachtet. Dort gibt es 15 Parkplätze. Diese sollen vorrangig Schülern und Lehrkräften, aber auch den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt werden.

Der Technische Ausschuss befürchtete allerdings, dass ohne einen gewissen "sanften Druck" die Parkplätze aufgrund der Entfernung von rund 500 Metern kaum angenommen würden. Er hatte deshalb außerdem beschlossen, von den gegenüber der Metzgerei Schurr und "Rebstock" gelegenen acht Parkplätzen wieder vier bis fünf als Kurzparkzone mit Parkscheibe und zwar in der Zeit von 8 bis 13 Uhr auszuweisen. Die Beschilderung ist mittlerweile angebracht. Trotzdem werden die zusätzlich angepachteten Parkplätze laut Seefried bisher kaum genutzt.

Die Einhaltung der Parkscheiben-Regelung wie auch das bislang mehr oder weniger stillschweigend geduldete Dauerparken auf den Gehwegflächen werde nun bis Ende Mai verstärkt überwacht, und Verstöße würden geahndet, kündigt die Gemeindeverwaltung an.

Die Gemeinde wirbt zudem darum, die öffentlichen Verkehrsmittel – insbesondere die S-Bahn – zu nutzen. Damit erledigen sich Parkprobleme schließlich von selbst. Und für diejenigen, die auf das Auto nicht verzichten wollen, gibt es außerdem hinter dem Bahnhofsgebäude ebenfalls Parkplätze, die gar nicht so weit vom Oberdorf entfernt sind.