Young Classics und BrassVögel gestalten ansprechendes Programm in der Mitteltaler Christuskirche
Baiersbronn-Mitteltal. Im Rahmen des XXL-Adventskalenders gestaltete das Streicherensemble Young Classics mit dem Blechbläserensemble BrassVögel in der Christuskirche ein Konzert, das Gelegenheit zur Entschleunigung und Besinnung bot.
Für die Eröffnung sorgten die BrassVögel mit "Spirit of Brass", einer spritzigen Fanfare des brasilianischen Posaunisten und Komponisten Enrique Crespo, Begründer des Ensembles German Brass. Die BrassVögel haben sich, dem Beispiel von German Brass folgend, dem Spielen anspruchsvoller Blechblasmusik aus den Bereichen Klassik und U-Musik verschrieben. Beim Vortrag der Fanfare zeigten sie sofort ihre besonderen musikalischen Qualitäten.
Der Vorsitzende des Fördervereins der Young Classics, Thorsten Robbe, begrüßte die Besucher, darunter Bürgermeister Michael Ruf und das Pfarrerehepaar Sönning. Dann ließen die jugendlichen Streicher der Young Classics mit der von Sheila Nelson arrangierten Weihnachtsmusik erstmals aufhorchen. Neben altbekannten Weihnachtsliedern – Mendelsohns "Horch, wie hell die Glocken klingen" und "We wish you a Merry Christmas" – wurden "Mary had a Baby", "Czech Carol" und "Rocking Carol" dargeboten. Mit jeweils drei Sätzen aus der Sonate "La Albana" des Komponisten Francesco Magnini und aus der "Suite de Symphonies" von Jean-Joseph Mouret spielten die unter Leitung von Lutz Hermann stehenden BrassVögel Perlen barocker Blechblasmusik. Mit "Funky walkin‘", "You make the Sunrise in my Heart" und dem "Black Bottom Stomp", der Popmusik zuzuordnenden Kompositionen, bewiesen die Bläser ihre Vielseitigkeit.
Die Young Classics, die wie aus einem Guss spielten, begeisterten mit Hilary Bourgoynes "Suite of the Day" für Streicher und Klavier. Die Suite zeigt eine geglückte Verbindung von Elementen aus E- und U-Musik, besonders der auf einem rasanten Jazzrhythmus basierende Satz "The Spy Serial". Horst Schlenzka, Leiter der Young Classics, Solovioline, und Karl-Adolf Hornung, Klavier, spielten einfühlsam und technisch versiert die bekannte Méditation des französischen Komponisten Jules Massenet. Mit der Einladung zur Meditation trafen die Interpreten ein Grundanliegen der Adventszeit.
Ein besonderes Erlebnis war die Darbietung von "Quest of the Unknown", ein Werk, das der junge Baiersbronner Komponist Magnus Reichel als Beitrag zu einem Karlsruher Workshop für Klavier und Streicher geschrieben hat. Der Komponist selbst übernahm den Klavierpart. Man darf auf weitere Kompositionen gespannt sein – Magnus Reichel will nach dem Abitur Filmmusik studieren.
Am Ende des Konzerts stand ein gemeinsamer Auftritt. In einer mitreißenden Interpretation wurde der auf Motiven des Eingangschors der "Verkauften Braut" beruhende Böhmische Tanz von Bedrich Smetana dargeboten. Das Arrangement für Streicher, Blechbläser und Klavier erwies sich als überaus geglückt. Den Abschluss bildete eine von Vernon Leidig arrangierte Fantasie über Themen aus Johann Sebastian Bachs Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Lang anhaltenden Beifall gab es für alle Mitwirkenden, die sich alle großes Lob verdient haben.
Die Musiker kamen dem Wunsch einer Zugabe mit Johann Crügers "Wie soll ich dich empfangen" gern nach. Pfarrer Wolfgang Sönning rief zu Spenden auf, die den Kindern der nach Baiersbronn kommenden Flüchtlinge helfen sollen, die für den Schulunterricht benötigten Utensilien zu beschaffen.