Familie Seeger hatte mit den Kindern für den Besuch des Nikolauses ein flottes Weihnachtslied einstudiert.Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Advent: Statt Veranstaltung im Schulhof organisiert Dorfgemeinschaft diesmal Besuche zu Hause

In diesem Jahr ist vieles anders. Da gilt es, flexibel zu sein. Die Dorfgemeinschaft Mitteltal hatte sich diesmal eine etwas andere Aktion zum Nikolaustag in Mitteltal ausgedacht – statt des üblichen Besuchs auf dem Schulhof.

Baiersbronn-Mitteltal. "Wir haben uns lange überlegt, wie wir die Tradition aufrecht erhalten und trotz der Corona-Pandemie den Kindern mit dem Nikolaus eine Freude bereiten können", sagt Margit Elsner, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Mitteltal. Zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen Elli Doll, Isolde und Elke Mühl hatte sie dann die zündende Idee: Der Nikolaus sollte diesmal zu den Kindern nach Hause kommen.

Rund 80 Kinder waren angemeldet

Nach Absprache mit dem Ordnungsamt und dessen Zustimmung wurde fleißig Werbung gemacht. In einer Telefonaktion konnten sich die Familien, die vom Nikolaus besucht werden wollten, anmelden. Rund 80 Kinder waren angemeldet worden und wurden von den insgesamt drei Nikolaus-Teams besucht. Sie bekamen Päckchen, die mit Nüssen, Mandarinen und einem Schokoladen-Nikolaus gefüllt waren.

Bereits am frühen Morgen herrschte freudige Aufbruchstimmung im Friseursalon Mühl in Mitteltal, der Zentrale der Nikoläuse sozusagen. Otto Gaiser, Margit Elsner und Klaus Günter schlüpften in die Nikolauskostüme und trugen natürlich unter dem großen weißen Bart die notwendige Maske. Zusammen mit ihren Fahrern Elli Doll, Elke Mühl und Roland Gaiser machten sie sich auf den Weg zu den angemeldeten Kindern.

Zu den ersten Stationen gehörte Familie Seeger. Die drei Kinder der Familie empfingen den Nikolaus mit strahlenden Augen, als er an der Haustür geklingelt hatte und mit erhabener Stimme erklärte, er sei eigens gekommen, um ihnen eine Freude zu machen. Auf der Blockflöte spielten die Kinder ein flottes Weihnachtslied und dankten dem Nikolaus für seinen Besuch. "Sie haben es extra einstudiert, und ich finde die Aktion der Dorfgemeinschaft absolut super", so die Mutter der jungen Flötenspieler.

Ähnliche Reaktionen habe es auch bei den anderen Besuchen gegeben, berichtete Elke Mühl im Nachhinein. "Es war ein absoluter Traum, in die strahlenden Kinderaugen zu blicken. Einige hatten sogar etwas gedichtet, und es wurde gerne gesungen."

Manche hatten auch richtig Respekt und standen ehrfürchtig vor dem mit Glocke und Jutesack ausgerüsteten Nikolaus. Da versicherte so manches Kind, dass es wirklich artig war. Auch die Kleinsten freuten sich über den Mann im roten Mantel mit dem langen Bart vor ihrer Haustür.

"Ich war ja heute Nacht schon da, aber nun wollte ich nochmal persönlich kommen", erklärte er und erntete zustimmendes Nicken der Kinder. Trotzdem hoffen alle Beteiligten, dass im nächsten Jahr der Nikolaus wieder auf den Schulhof in Mitteltal kommen kann – so wie sonst seit fast 30 Jahren.

"Wir haben sicher mit unserer Aktion dazu beigetragen, in diesem ungewöhnlichen Jahr ein wenig Normalität und Tradition zu erhalten", freut sich Margit Elsner über den gelungenen Nikolausbesuch. Die Vorbereitungen hätten Spaß gemacht. Das, was in die Tüten kam, sei im Ort gekauft worden, und die Vorschriften seien genau eingehalten worden. "Wir haben alle auf die Abstände geachtet und haben uns sehr über die Freude und die Fröhlichkeit der Kinder und ihrer Eltern gefreut", sagt Elke Mühl. Im nächsten Jahr soll es dann wieder ein großes Wiedersehen mit dem Nikolaus auf dem Schulhof geben.