Die Prognose für die kommenden Jahre ist allerdings nicht mehr so positiv. "Aufgrund des Klimawandels und der vergangenen zwei Dürrejahre sind viele Bäume geschwächt und somit sehr anfällig für den Borkenkäfer. Die nächsten fünf Jahre ist kein positiver Beitrag des Forstes zum Gesamthaushalt der Gemeinde zu erwarten. Wir werden keinen Gewinn erwirtschaften können", so Gregor Sprenger.
"Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels und der Dürresituation abzufedern, geben wir Vollgas beim Waldumbau hin zu einem klimastabileren Wald, damit künftige Generationen auch noch die Möglichkeit haben, eine nachhaltige Forstwirtschaft zu betreiben", erläuterte er. Die vielen Windwurfflächen haben aber auch positive Auswirkungen – zum Beispiel auf den Artenschutz. Das Auerwild findet in lichten Bereichen des Waldes Nahrung und Raum zur Aufzucht der Küken. Ein schönes Beispiel sei auf dem Hilpertsberg zu bewundern, so Gregor Sprenger: "Dort ist durch forstwirtschaftliche Maßnahmen eine Fläche entstanden, die an die Wälder Skandinaviens erinnert."
Kämmerer Jochen Veit, betonte: "Der Forstbetrieb der Gemeinde wird in Zukunft andere Funktionen des Gemeindewaldes in den Vordergrund stellen müssen. Es wird sich weniger um fiskalische Aspekte drehen, sondern viel mehr um die sonstigen Funktionen des Waldes." Dabei nannte Veit die CO2-Speicherung, den Schutz des Trinkwassers und den Wald als Ort der Freizeitgestaltung.
Aktuell werden am Holzmarkt nur sehr niedrige Preise erzielt, heißt es in der Mitteilung der Gemeinde weiter. Die vergangen zwei Dürrejahre hätten erhöhte Mengen an Käferholz zur Folge. Dazu seien Winterstürme und zuletzt die gravierenden wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gekommen, die auch den Holzmarkt unmittelbar betreffen. Deshalb sei momentan viel Holz auf dem Markt, was den Preis drücke. Der Gemeindeforstbetrieb lagere aus diesem Grund rund 2000 Festmeter Rundholz in einem Nasslager in Mitteltal. Der dortige Holzvorrat soll dann bei günstigeren Marktbedingungen zu einem attraktiveren Preis abverkauft werden. Das gelagerte Holz halte sich so zwei bis drei Jahre.
Als letzter Tagesordnungspunkt wurde über den Zwischenstand des neu gegründeten Beirats "Wald und Klimawandel" berichtet. Der Beirat, der sich aus Mitgliedern aller Gemeinderatsfraktionen zusammensetzt, berät hier über die weitere Entwicklung des Gemeindewaldes. Im Fokus steht der Waldumbau hin zu einem klimastabilen Mischwald.
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