Beim großen Geschäftstreffen in Hangzhou: Wenhong Yu mit Stefan Mosler, der ihr eine Glastrophäe überreicht, die für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit steht (links oben), Klaus Krüger mit der Übersetzerin Meng Meng und dem Schwarzwälder Boten (rechts) und Bürgermeister Michael Ruf, der mit einer Videobotschaft mit von der Partie war. Fotos: Schwarzwald Sanatorium Foto: Schwarzwälder-Bote

Führungsteam des Schwarzwald Sanatoriums rührt bei Reise die Werbetrommel / Zeitung geht mit auf die Reise

Von Helga Michel

Baiersbronn-Obertal. Mission in China erfolgreich fürs Erste beendet. Jetzt geht es in Obertal im Schwarzwald Sanatorium weiter.

Klaus Krüger, Geschäftsführer der Schwarzwald Sanatorium GmbH, und Stefan Mosler, Assistent der Geschäftsführung, sind zurück aus China. Eine gute Woche waren sie gemeinsam mit Geschäftsführer Hong Bao Guo, dem Mediziner Hendrik Schöbe, Krügers Frau Bianca, Heike Blöchinger und Nicole Faller in China. Und die beiden haben viel zu erzählen.

Zwei Hauptziele hatte die Reise: Die Vorstellung des Sanatoriums und der Gemeinde Baiersbronn in China und das Abklären von Visa-Formalitäten an der deutschen Botschaft. Denn Gäste aus China, die dort zu den Kunden der Franchise-Nehmer der Young Merry Real International Group gehören, sind zurzeit die vorrangige Zielgruppe für das Schwarzwald Sanatorium. Die Young Merry Real International Group mit Sitz in Hangzhou hatte das Haus im vergangenen Jahr übernommen (wir berichteten).

Für die Geschäftsführung in Obertal galt es, Klarheit rund um das Thema Visa zu bekommen. Denn bei der zweiten Reisegruppe aus China habe es Probleme gegeben, erläutert Stefan Mosler, und Klaus Krüger fügt hinzu: "Damit steht und fällt alles."

Bei Patricia Van de Water von der deutschen Botschaft in Peking sei man mit dem Anliegen auf offene Ohren gestoßen. "Es hat sie gefreut, dass wir uns so detailliert erkundigt und die Firma vorgestellt haben", erzählt Mosler. In der Botschaft seien sie richtig gut beraten worden. Da kursierten nämlich jede Menge Fehlinformationen, zum Beispiel die, dass derjenige, dessen Visum einmal abgelehnt worden sei, für längere Zeit keine weitere Chance habe, eines zu bekommen.

Bei einem festlichen großen Geschäftstreffen der Young Merry Real International Group im Grand Plaza Royale Hangzhou mit etwa 1300 Gästen aus Politik und Wirtschaft – darunter Manager der Franchise-Betriebe der Gruppe sowie Inhaber weiterer Kosmetik-Studios – ging es unter anderem darum, die Werbetrommel für das Schwarzwald Sanatorium zu rühren. "Schickt Eure Kunden nach Obertal", das sei die Botschaft an die Kunden, beziehungsweise die Franchise-Nehmer der Young Merry Real International Group, gewesen, berichtet Krüger.

Neben einem Film von der Willkommensveranstaltung für die erste chinesische Gruppe in Obertal und kurzen Reden war auch Bürgermeister Michael Ruf zumindest auf der Leinwand mit von der Partie: mit einer Videobotschaft, in der er Baiersbronn vorstellt, mit chinesischen Untertiteln versteht sich. Dabei ging Ruf unter anderem auf die Natur, die gute Luft, aber auch auf die Spitzenköche und das Thema Wellness ein: "Bei uns finden Sie alles, was Ihr Herz begehrt." Ruf dankte für den Beitrag zur Weiterentwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen und Freundschaft und für das Engagement in Obertal. "Wenn das ins Laufen kommt, ist das für uns ein Gewinn", erklärte er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mosler und Krüger waren live zu sehen, um sich, ihre Aufgaben und das Sanatorium in Obertal vorzustellen. Vor so vielen Menschen zu sprechen mit dem Wissen, dass ein Teil der Veranstaltung auch im Fernsehen übertragen wird, sei im Grunde gar kein Problem gewesen, sagt Krüger. "Man sieht auf der Bühne die vielen Menschen nicht, das nimmt einem die Nervosität." Mosler sieht das ein wenig anders. Er sei sehr nervös gewesen. Vor allem deshalb, weil er glaubte, sein Redemanuskript nicht mit auf die Bühne nehmen zu dürfen. Doch da sind wir wieder bei den Fehlinformationen. Dass er nicht hätte frei sprechen müssen, das wurde ihm erst klar, als die anderen Redner ihre Manuskripte mit auf die Bühne nahmen. Ebenfalls Teil des großen Geschäftstreffens sei die Vertragsunterzeichnung von Wenhong Yu, Repräsentantin und Kopf der Young Merry Real International Group, gewesen, mit der die Teilnahme der Gruppe an der Weltausstellung in Mailand besiegelt wird. Das, so Mosler, zeige auch die Bedeutung der Gruppe. Wenhong Yu sei in China fast wie ein Popstar.

Die unzähligen Menschen, die vielen Autos, der Ruß, der überall hängt, der Smog in China auf der einen Seite, der idyllische Luft- und Heilklimatische Kurort Obertal auf der anderen – für Mosler und Krüger steht fest, dass sich der Standort Baiersbronn im Reich der Mitte schon allein wegen dieses Kontrasts gut vermarkten lässt.

Als völligen Gegensatz zur Stadt schildern Krüger und Mosler auch den repräsentativen Hauptsitz der Gruppe in Hangzhou. Der bestehe aus kleinen Bürogebäuden, die in einem öffentlichen Park liegen. Das passe zur Philosophie der Gruppe: Schönheit und Gesundheit.

Mit der Gruppe aus Deutschland war übrigens auch der Schwarzwälder Bote mit auf der Reise nach China – genauer gesagt die Ausgabe vom 25. November 2014 mit dem Bericht über die Übernahme des Schwarzwald Sanatoriums durch die Young Merry Real International Group. Die Gruppe hatte einen Nachdruck von 3000 Exemplaren geordert. Dass im Druckzentrum Südwest in Villingen-Schwenningen die Maschinen angeworfen werden, um eine "alte" Ausgabe zu produzieren, das kommt nicht alle Tage vor. Nach und nach reisen die Zeitungen mit nach China.

Hätte es eine pdf-Datei nicht getan? Nein, sind Krüger und Mosler überzeugt. Eine ganze Zeitung mit Anzeigen und allem Drum und Dran ist schließlich eine andere Hausnummer. Die Chinesen seien sehr skeptisch, was Informationen angeht. Und der Schwarzwälder Bote solle in China zeigen, "dass wir hier wirklich präsent sind".

Mit "hier" ist Obertal gemeint, und da geht es zurzeit mit Renovierungsarbeiten in der ersten Etage weiter. Mit neuen Teppichen, zum Teil neuen Fliesen in den Bädern und neuem Mobiliar. Auch eine neue Brandmeldeanlage müsse installiert werden. Die Arbeiten, erklären Krüger und Mosler, laufen immer dann, wenn keine Gruppe im Haus ist. Die nächste Reisegruppe wird im April erwartet.

Und an noch etwas werde zurzeit gearbeitet: am Klinikkonzept. Denn das Schwarzwald Sanatorium soll wieder als Tagesklinik im Bereich Entspannung und Anti-Aging agieren können.