Nicht nur die Feuerwehrleute, sondern auch ihre Frauen haben in dem heiteren Theaterstück alle Hände voll zu tun. Foto: Bidermann-Hoppart Foto: Schwarzwälder Bote

Schwank: Theatergruppe der DLRG Klosterreichenbach führt "Hubertus und der Feuerteufel" auf

Am Ende des turbulenten Schwanks siegt das Gute: Der Kindergarten bekommt ein neues Dach und einen neuen Fußboden, und die Polizei geht ohne Täter nach Hause. Dies erlebte das begeisterte Publikum in der Reichenbachhalle.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Die Theatergruppe der DLRG-Ortsgruppe Klosterreichenbach führte in der voll bsetzten Reichenbachhalle in Klosterreichenbach den Schwank "Hubertus und der Feuerteufel" auf. Im Mittelpunkt des rasanten Stücks steht Maria Mausloch (Susanne Gaiser), die resolute Ehefrau des etwas dümmlichen Fridolin (Jürgen Rittner).

Sie ist nicht auf den Mund gefallen und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Sie weiß alles, vor allem, was für alle und sie selbst das Beste ist. Und das setzt sie auch durch, notfalls mit Unterstützung von "Nobi", dem Nudelholz. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin Roswitha Hammer (Stephanie Klumpp) besucht sie einen Englischkurs an der Volkshochschule mit dem Ziel, an einer Busfahrt nach London teilnehmen zu können. Dabei ist die Bauunternehmerin Amanda Böpple (Claudia Fahrner) eine ihrer Konkurrentinnen. Böpple stellt sich als geschäftstüchtig heraus, hat sie doch in Klosterreichenbach hochwassersichere Häuser mit Seeblick gebaut und gut verkauft. Als sich die Bauherren über den fehlenden Seeblick beschwerten, kamen einfach Fototapeten mit Bodenseemotiven an die Wände. Amanda Böpple ist Maria Mausloch aber ein Dorn im Auge. Die Ehemänner der Frauen sind bei einem Einsatz der freiwilligen Feuerwehr und kommen völlig erschöpft nach Hause.

Ehemänner tappen in die Falle

Auf die Frage ihrer Frauen, was denn genau los war, sagen sie, dass die Feuerwehr eine alte Scheune habe löschen müssen. Dass diese nur noch aus zwei Seiten bestand und schon lange kein Dach mehr gehabt habe, sei irrelevant. Nun kommt auch noch Feuerwehrkommandant Konrad Kälble (Derk Wittnebel) dazu und berichtet, man habe die Aufgabe, Sachwerte und Leben zu retten, und das habe man getan. Dass dabei die Scheune den Bach hinuntergespült wurde und die Straße vom Löschwasser so überschwemmt war, dass sie gesperrt werden musste, und dass Hasen und auch noch eine Ente die Löscharbeiten nicht überlebt haben, macht den Einsatz für die Frauen nicht besser. Während diese sich im Café Erle beim Sektfrühstück von ihren Männern erholen, berichtet Fridolin Mausloch seinem Freund Hubertus Hammer (Heiko van Daak) von der bevorstehenden Invasion der Aliens. Mit seinem selbst gebastelten Funkempfänger habe er die Botschaft klar erkannt.

Hubertus Hammer ist eher skeptisch, aber als Fridolin seinen Funkempfänger hervorholt, beschließt er, diesen mit Strom zu versorgen, der, nachdem die Atomkraftwerke ausgeschaltet seien, nur noch von den lächerlichen Windrädern komme und sowieso nichts tauge.

Fridolin wird verkabelt, und es kommt wie es kommen muss: Der Strom aus dem Windrad taugt doch was, und Fridolin bekommt einen ordentlichen Schlag. Hubertus will helfen und erinnert sich, dass eine Rotweinkur schon einmal bei Fridolin angeschlagen hat. Beide schleichen in das alte Feuerwehrhaus, um bei Schinkenwurst und Rotwein am Verstand von Fridolin zu arbeiten. Dort werden sie von Konrad und Amanda gestört, die offensichtlich ein Komplott schmieden: Der eine löscht, der andere zündet an. Nur noch einmal, so Amanda, dann sei alles gut. Kaum sind die beiden wieder gegangen, brennt das alte Feuerwehrhaus lichterloh, und Hubertus und Fridolin können sich gerade noch retten.

Roswitha Hammer macht sich Sorgen, weil ihr Hubertus in der Nacht nicht zuhause ist. Als dann aber Dorfpolizist Heinz Lämmerzahn (Klaus Thomas) kommt, um Hubertus Hammer zu verhaften, dämmert es Maria. Sie erinnert sich an das Notizbuch von Amanda Böpple und die Treffen mit Konrad Kälble. Nachdem sie das Notizbuch aus der Asche des Feuerwehrhauses gefischt hat, stellt sie gemeinsam mit Roswitha den Ehemännern eine Falle, in die die beiden dann auch tappen. Nachdem die zwei geständig sind, stellt sich die Frage, was zu tun ist. Die Polizei rufen, meint Hubertus. Aber Maria hat eine Idee. In der Stadt sei die Polizei wohl das Richtige, aber hier auf dem Land mache man das anders. Sie bietet der Bauunternehmerin Böpple die Möglichkeit, das Kindergartendach zu reparieren, und Konrad könne den Fußboden neu verlegen, der auch in Mitleidenschaft gezogen sei. Damit können sich die zwei ihre Freiheit erkaufen, und das tun sie auch. Die Busfahrt nach London tritt natürlich auch Maria an und nicht Amanda.

Das Stück strotzte nur so von Situationskomik, eine Lachsalve nach der anderen kam aus dem Publikum. Die Dialoge waren schnell und spritzig. Das Theaterstück machte allen sichtlich Spaß. Die Laienschauspieler boten einen heiteren und entspannten Theaterabend. Dafür wurden sie mit anhaltendem Beifall belohnt.

Souffleuse war Claudia Schmidt, für Frisur und Make up war Evelyn Dietrich zuständig.