Pfarrer Albrecht Schäfer, Prälat Christian Rose, Künstler Fritz Gaiser, Ortsvorsteher Karlheinz Nestle, Schulleiter Dieter Bohnet, Günter Muth, Vorsitzender des Gesamtkirchengemeinderats, Pastoralreferentin Sabina Brandenstein und Pfarrerin Sönning (von links) mit dem gemalten Bild der Klosterkirche vor dem Originalmotiv Foto: Schalscha Foto: Schwarzwälder-Bote

Feierlichkeiten zum Kirchweihjubiläum in Klosterreichenbach klingen mit Empfang aus

Von Petra Schalscha

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Ora et labora, bete und arbeite. Dieser Tradition der Mönche im Kloster konnten die Gemeindemitglieder anlässlich der Festwoche zum 925-jährigen Kirchweihjubiläum der Münsterkirche in Klosterreichenbach nachspüren.

Die Woche klang mit einem festlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang aus, zu dem der Vorsitzende des Gesamtkirchengemeinderats, Günter Muth, Pfarrer Albrecht Schäfer und Pfarrerin Iris Sönning ehemalige Pfarrer und Seelsorger sowie zahlreiche weitere Gäste begrüßten. Prälat Christian Rose aus Reutlingen, der auch die Predigt des Gottesdienstes gehalten hatte, überbrachte die Glückwünsche der Landeskirche. Der Geistliche, der selbst einmal im Jahr Zeit im Kloster verbringt, forderte dazu auf, in der heutigen hektischen Zeit der Seele auch einmal eine Atempause zu gönnen und sich mit einem Gebet unterbrechen zu lassen. Er lobte das gute Miteinander von Kirche und Gemeinde, das nicht selbstverständlich sei.

Für die katholische Kirche übermittelte Pastoralreferentin Sabina Brandenstein aus Baiersbronn die Grüße. Sie bemerkte, dass die älteste katholische Kirche in ihrem Bezirk mit 53 Jahren es nicht mit der 925 Jahre alten Geschichte der Klosterkirche aufnehmen könne. Die Ökumene werde in Baiersbronn gelebt. Auch sie selbst, so Branden- stein, habe an den Gebeten nach Art der Mönche teilgenommen, die die ganze Festwoche über abends stattfanden.

Ortsvorsteher Karlheinz Nestle warf einen ganz anderen Blick auf die langjährige Geschichte des Klosters zurück. Steuern und Abgaben seien auch früher schon hoch gewesen, und 1667 habe es bereits eine Wein- und Biersteuer gegeben. Außerdem hätten alle Bürger Frondienste für die Kirche verrichten müssen.

Klöster seien in früheren Zeiten der einzige Ort gewesen, um Bildung zu erwerben. Sei anfangs nur in Latein unterrichtet worden, habe es ab 1609 den ersten Unterricht in Deutsch gegeben, erläuterte Günter Muth. Deshalb gebe es auch immer eine gute Verbindung zwischen Schule und Kirche, was Schulleiter Dieter Bohnet von der Schule Klosterreichenbach bestätigte.

Zum Abschluss übergab der Künstler Fritz Gaiser ein Bild, auf dem die frühere Klosteranlage nach alten Vorlagen nachempfunden war. Pfarrer Albrecht Schäfer versicherte dem Maler, einen würdigen Platz für das Bild zu finden.