Der Umbau der Freudenstädter Straße hat sich auf den Handel ausgewirkt. So ganz eingespielt hat sich die Situation seit Freigabe der Straße noch nicht. Foto: Michel Foto: Schwarzwälder Bote

Geschäfte: Nach Freigabe der Freudenstädter Straße erholt sich die Situation nur langsam

Die Bauarbeiten an der Freudenstädter Straße in Baiersbronn erschwerten die Parksituation für Kunden und damit das Geschäft der örtlichen Händler über Monate. Seit der offiziellen Eröffnung der Straße erholt sich die Situation nur langsam.

Baiersbronn. Parkplätze waren an der Baiersbronner Hauptstraße besonders während der Bauzeit Mangelware. Vielen Geschäften entgingen durch die erschwerte Anfahrtssituation Kunden.

Osiander. "Zwar gibt es um die Ecke einen öffentlichen "Die Leute hatten es ziemlich schwer mit dem Parken", sagt Christine Waidele von der Buchhandlung Parkplatz, auf dem man mit Parkscheibe kostenlos parken kann. Aber nicht allen war das bekannt. Einigen waren wohl auch die Umleitungen bei der Anfahrt zu viel." Gefühlt laufe das Geschäft seit der Freigabe der Straße jedoch wieder etwas besser. Allerdings sei es noch zu früh, um wirklich belastbare Vergleiche zu ziehen, so Waidele.

Auch der Geschäftsführer von Sport Klumpp, Rainer Klumpp, bestätigt, dass die Sanierungsarbeiten Einfluss auf sein Geschäft hatten. "Klar kamen weniger Leute vorbei", sagt er. Seit Ende der Sperrung sei dieses Problem zwar behoben, jedoch wirke sich der extrem milde Winter negativ auf die Kundennachfrage in Sachen Wintersportartikel aus.

Insgesamt bezeichnet Klumpp die Situation der Baiersbronner Händler als "durchwachsen". Klumpp: "Den Geschäften an der Freudenstädter Straße geht es trotz allem noch am besten." Leerstände seien jedoch ein Problem im Ort.

Könnten diese beseitigt werden, würde das den Handel in Baiersbronn aufwerten, ist Klumpp überzeugt. "Baiersbronn wird zuweilen unterschätzt. Doch hier gibt es viele kleine, gute Geschäfte", beschreibt Axel Hinker von "Hinker – Beauty trifft Mode" die Einzelhandelssituation in Baiersbronn. Zwar klagt er ebenso über einen Rückgang der Kundenfrequenz durch die Baumaßnahme, doch insgesamt zeigt er sich zuversichtlich.

"Es ist noch nicht ganz so, wie es davor war", sagt Hinker. "Ich glaube, die Leute brauchen ein wenig, um sich an die neue Situation zu gewöhnen." Insgesamt sieht er Baiersbronn als Einzelhandelsstandort jedoch positiv. "Als Baiersbronner Händler bin ich zufrieden und hoffe, dass sich durch die neu sanierte Straße einiges tun wird im Ort."

Auch auf das Geschäft von Georg Klumpp vom Café am Eck haben sich die Baumaßnahmen an der Freudenstädter Straße ausgewirkt. "Während der Bauarbeiten waren die Auswirkungen selbst auf meiner Terrasse auf der straßenabgewandten Seite zu spüren", erzählt der zweite Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins (HGV). Der Baustellenverkehr habe direkt an der Terrasse seines Geschäfts vorbeigeführt. Bei seinen Kunden sei das nicht gerade auf Begeisterung gestoßen.

Aufenthaltsqualität hat sich wieder stark verbessert

"Seit Bauende verfügt unser Geschäft auch über eine Rampe, damit Menschen mit Kinderwagen oder Rollator besseren Zugang haben", erzählt Klumpp stolz – auch wenn er die Kosten für die Rampe selbst tragen musste. "Insgesamt hat sich die Aufenthaltsqualität hier wieder sehr verbessert, und ich hoffe, wir können so die Verluste der vergangenen Monate wieder reinholen."

Holger Wessinger, Inhaber des Modehauses Mutschler und Vorsitzender des HGV, sieht die Situation ähnlich wie seine Kollegen. Auch an seinem Geschäft sind die Bauarbeiten nicht spurlos vorübergegangen.

Doch Januar und Februar seien erfahrungsgemäß frequenzarme Monate, weswegen man noch nicht zuverlässig abschätzen könne, ob sich die Lage nach Freigabe der Straße erholt habe.

Kunden, die etwas für saisonunabhängige Anlässe wie zum Beispiel Hochzeiten suchen, hätten sich durch die Bauarbeiten nicht abschrecken lassen. Aber insgesamt seien während der Bauzeit spürbar weniger Kunden gekommen.

Allgemein bewertet Holger Wessinger die Situation für den Einzelhandel in Baiersbronn als durchwachsen. Auch der Online-Handel wirke sich negativ auf die Geschäfte aus.

Vom Tourismus dagegen profitiere der Handel im Ort. "Sobald durch Tourismus Bewegung in den Ort kommt, floriert das Geschäft", stellt Holger Wessinger fest. Ohne den Tourismus sähe die Lage in Baiersbronn anders aus, ist er überzeugt.