Die neue Musikschulleiterin Antje Krüger-Spindler (rechts) und Marc Hinzer (rechts hinten), Geschäftsführer der Jugendmusikschule, mit dem Team der Jugendmusikschule nach dem Kennenlerntreffen. Fotos: Michel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Antje Krüger-Spindler startet nach Ostern als neue Leiterin der Jugendmusikschule

Die Jugendmusikschule hat eine neue Leiterin: Antje Krüger-Spindler. Sie startet mit dem April in ihrer neue Aufgabe, doch ihr Team hat sie schon kennengelernt – und wirkte gleich wie mittendrin.

Baiersbronn. Ab 1. April ist Antje Krüger-Spindler offiziell als Musikschulleiterin in Baiersbronn im Amt – mit einer 50-Prozent-Stelle, da sie sich zunächst auf die Leitung der Jugendmusikschule fokussiert und keinen Unterricht geben wird. Später soll die Stelle aufgestockt werden, dann wird Antje Krüger-Spindler auch in den Musikunterricht einsteigen: Violine, Viola und Orchesterleitung.

Gegen 25 Bewerber durchgesetzt

Antje Krüger-Spindler hatte sich gegen 25 Bewerber durchgesetzt. Die Bewerbungen seien aus ganz Deutschland gekommen, eine sogar aus Chile, so Marc Hinzer, Hauptamtsleiter der Gemeinde und Geschäftsführer der Jugendmusikschule. Fünf der Bewerber seien zum Vorstellungsgespräch in einem kleineren Rahmen eingeladen worden, zwei hätten sich vor dem gesamten Gemeinderat präsentiert.

Zunächst wird die neue Musikschulleiterin zwei Wohnsitze haben, einen in Eberdingen, wo sie schon bisher lebt, den anderen in Baiersbronn. Tendenziell sei der Plan, dass auch ihr Mann später nach Baiersbronn zieht. Die beiden haben zwei Kinder, die zurzeit studieren. Drei Tage die Woche wird Antje Krüger-Spindler in Baiersbronn arbeiten, hat dafür ein kleines Büro im Rathaus. In dieser Zeit will sie in der Murgtalgemeinde wohnen.

"Für mich gehört es dazu, dass man auch präsent und ansprechbar ist", betont sie. Und dass sie ansprechbar ist, das hat sie schon bei ihrem ersten Treffen mit ihrem neuen Team, zu dem rund ein Dutzend Musiklehrer gehören, gezeigt. Sie habe das Gefühl, dass das Team, das sie sehr offen empfangen habe, hoch motiviert sei.

Fast eineinhalb Jahre lang war die Stelle nach dem Tod von Tobias Deuringer im Oktober 2016 unbesetzt. "Das war eine lange Vakanz durch Krankheit und Tod", stellt Hinzer fest. Das Team der Jugendmusikschule habe diese Zeit aber gut überbrückt. Doch jetzt sei eine gewisse Aufbruchstimmung da. Die hat auch die neue Musikschulleiterin gleich gespürt. "Sie wollen jetzt was reißen", lacht sie. Und dabei haben alle auch das Jubiläumsjahr im Blick, denn die Jugendmusikschule Baiersbronn wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. "Wir sehen das Jubiläumsjahr als Chance, die Arbeit der Jugendmusikschule in den Fokus zu rücken", sagt Marc Hinzer.

Ansprechpartnerin will Antje Krüger-Spindler aber nicht nur für die Musiklehrer sein, sondern auch darüber hinaus. "Ich sehe meine Aufgaben in der Administration und der Kommunikation." So will sie mit den Schulleitern ebenso ins Gespräch kommen wie mit Vereinsvertretern, um herauszubekommen, was sie sich von der Jugendmusikschule wünschen, auch in Bezug auf das Jubiläumsjahr. Denn Antje Krüger-Spindler sieht Schulen und Vereine als die wichtigsten Partner der Jugendmusikschule.

Auch Marc Hinzer betont, eines der vorrangigen Ziele sei, die Zusammenarbeit mit anderen Musikinteressierten auszubauen – von Kindergärten über Schulen bis zu den Vereinen. Die Jugendmusikschule suche Kooperationen, bringt es Hinzer auf den Punkt. Vorstellbar seien da unter anderem instrumentale Musizierklassen, fügt Antje Krüger-Spindler hinzu.

Für die Zukunft hat sich die quirlige Musikerin einiges vorgenommen, betont dabei aber, dass die Veränderungen in kleinen Schritten erfolgen sollen. So soll in Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Kindergärten der Elementarbereich gestärkt werden. Denn: "Die frühkindliche musikalische Bildung ist das Fundament der Jugendmusikschule." Ausgebaut werden solle zudem der instrumentale und vokale Anfangsunterricht – als längerfristige Idee auch in Zusammenarbeit mit den Schulen.

Besonders viel Wert legt Antje Krüger-Spindler auf die Ensemblearbeit. Denn die trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Teamwork ist da nur ein Stichwort. Zwar gibt es schon Ensemblearbeit an der Jugendmusikschule, doch das könne noch intensiviert werden, gerade mit Blick auf Sieben- bis 13-Jährige, stellt sie fest.

Von Anfang an ist die Jugendmusikschule Mitglied im Verband Deutscher Musikschulen, so Hinzer. Diese Schulen stehen für strukturierte, aufeinander aufbauende Angebote nach einem verbindlichen Konzept. Das auch für die Bürger sichtbar zu machen, ist ein Ziel im Jubiläumsjahr.

Antje Krüger-Spindler hat Musikerziehung und Orchestermusik in Stuttgart und Essen studiert. Als Zusatzqualifikationen neben ihrer musikalischen und pädagogischen Ausbildung bringt sie Kenntnisse in Betriebswirtschaft und der wirtschaftlichen Leitung einer Jugendmusikschule mit, die sie sich in einem Kontaktstudium am Institut für Kulturmanagement Ludwigsburg erworben hat. Außerdem hat sie einen Lehrgang zur Führung und Leitung einer Musikschule absolviert. Stationen ihrer künstlerischen Tätigkeit sind das Philharmonische Orchester Essen und das Sinfonieorchester Wuppertal. Seit 1993 arbeitet sie als Musiklehrerin für Violine und Viola an der Musikschule in Bietigheim-Bissingen.