Abschied von Grundschule fällt schwer. Mit Leidenschaft für Beruf.
Baiersbronn - Genau 40 Jahre, nachdem sie ihre erste Stelle an der Realschule in Freudenstadt angetreten hat, verabschiedet sich Adelheid Mast in den Ruhestand. Die letzten 16 Jahre war die Grundschule Obertal ihr Arbeitsplatz, dort war sie als Rektorin mit viel Herzblut tätig.
Nach einigen Stationen an verschiedenen Schulen in Freudenstadt – Realschule, Kepler-Hauptschule, Oberlinhaus und Theodor-Gerhardt-Grundschule – und nach der Elternzeit ergab sich für Adelheid Mast die Möglichkeit, als Rektorin nach Obertal zu gehen. Als sie im Jahr 2002 die Leitung der Grundschule Obertal übernahm, war es für sie wichtig, auch weiterhin unterrichten zu können. "Eine kleine Dorfschule, das hat mich gereizt, denn die Arbeit mit den Kindern hat mir immer Spaß gemacht, und ich wollte nicht nur Verwaltungsarbeit machen", erinnert sie sich.
Die Entscheidung sei richtig und gut gewesen, stellt Adelheid Mast rückblickend fest. "Die Kinder in Obertal sind einfach noch Kinder, die draußen spielen und Spaß haben, die Eltern sind unheimlich engagiert und haben viele neue Ideen."
In den vergangenen 16 Jahren hat Adelheid Mast die Schule in Obertal geprägt, viele Sanierungsmaßnahmen und ein neues Farbkonzept wurden umgesetzt. "Dank der guten Zusammenarbeit mit der Kommune und einem Bürgermeister, der immer ein offenes Ohr hat, konnten wir hier viel verwirklichen", so die Rektorin.
Dabei betont sie, dass ohne die tatkräftige Hilfe der Eltern das alles nicht möglich gewesen wäre. Die Obertaler Grundschule ist Kooperationspartner des Nationalparks und trägt die Zertifizierung "gesundes Boot", eine Auszeichnung für Schulen, an denen ausgewogene Ernährung und viel Bewegung im Fokus stehen. Neben Mathematik studierte Adelheid Mast auch Religion und Sport mit dem Schwerpunkt Hauptschule, daher stand sportliche Betätigung immer ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. "Wintersporttage, Bundesjugendspiele im Winter und die erfolgreiche Teilnahme bei "Jugend trainiert für Olympia" waren mir immer sehr wichtig, denn die Bewegung fördert das Lernen und macht den Kindern Spaß", sagt Adelheid Mast. Ein wichtiges Anliegen war ihr das jährliche Theaterstück mit großer Weihnachtsfeier. Das sei neben der Mathematik immer ihr großes Steckenpferd gewesen. "Aus den Kindern etwas herauskitzeln und sie dann beim Theaterspielen strahlen zu sehen, war stets eine große Freude", erzählt sie fast etwas wehmütig. Ja, die Kinder und Obertal werden ihr fehlen, wenn sie mit 63 Jahren in den Ruhestand geht.
Große Pläne für die Zeit nach der Berufstätigkeit gibt es noch nicht im Hause Mast, doch langweilig wird es nicht, ist sich Adelheid Mast sicher. "Ich war mit Leidenschaft Lehrerin und würde den Beruf auch noch mal ergreifen, doch in den letzten 16 Jahren war die Grundschule Obertal mein Lebensinhalt. Nun freue ich mich, Zeit für mich zu haben und für die Dinge, die ich aus Zeitgründen einfach zurückstellen musste."
Ihre drei Kinder sind bereits erwachsen, und auch ein Enkel gehört zur Familie. Und jetzt freut sich Adelheid Mast, dass im September Enkelkind Nummer zwei geboren wird. Schwer falle ihr der Abschied von ihrem Kollegium, das wirklich "toll" sei.
Nach der offiziellen Verabschiedung von Adelheid Mast einige Tage zuvor folgen am letzten Schultag vor den Ferien, am Mittwoch, 25. Juli, ein Abschlussgottesdienst und eine öffentliche Verabschiedung im Anschluss für die Eltern und alle, die gerne kommen wollen. Auch ein kleines Programm ist geplant.
