Die Attraktivität des Hallenbads „Badschnass“ dürfte einen gehörigen Knick erhalten. Peter Kälble, der Geschäftsführer der Stadtwerke, will das Bad jede Woche rund ein Viertel der Zeit weniger öffnen.
Hintergrund ist Kälble zufolge eine angespannte Personalsituation. Seit Oktober 2021 hätten die Stadtwerke zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe verloren und seien seither ohne Erfolg intensiv auf Personalsuche. Kälble will deshalb von April an den aktuellen Dreischichtbetrieb auf einen Zweischichtbetrieb umstellen und bringt einen entsprechenden Beschlussvorschlag am Donnerstag, 21. März, in den Gemeinderat ein.
„Dabei haben wir uns bei der Anpassung der Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebesuch an den Auswertungen zu den Besucherzahlen orientiert. Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir den Montag, an dem die umfängliche, wöchentliche Grundreinigung stattfindet, komplett für die Öffentlichkeit schließen“. Außerdem würden die Randzeiten frühmorgens und spätabends treffen. Betroffen von den geplanten Kürzungen der Öffnungszeiten dürften also vor allem Berufstätige sein.
Geplant ist das Bad künftig um 20 Uhr anstatt um 21 Uhr zu schließen. Und an den meisten Tagen erst um 10 anstatt 9 Uhr zu öffnen. Sonntags soll der Kürzungsschritt noch drastischer ausfallen – dem Entwurf zufolge soll dann nur noch von 10 bis 16 Uhr geöffnet werden.
Positiv erwähnenswert für Berufstätige ist hingegen, dass das Frühschwimmen mittwochs von 6.30 Uhr an erhalten bleiben soll.
Kritische Stimmen im Rat
Insgesamt sieht der Plan von Kälble zur Reduzierung der Öffnungszeiten im Hallenbad eine Reduzierung der Öffnungszeiten um 21 Stunden oder 26 Prozent vor.
Im Gemeinderat fanden sich zuletzt kritische Themen zur bereits angedachten kürzeren Öffnung des Bads. So forderte etwa Ralf Rückert (Freie Liste), dass die Stadt als Arbeitgeber attraktiv sein müsse und überlegen müsse, was sie Bewerbern anbieten könne. Die Stadtwerke seien nicht innovativ genug in der Personalfindung, befand er. Rückert schlug als Lösung einen externen Personaldienstleister vor, was Kälble prüfen wollte.
Zuletzt beschloss der Gemeinderat mit zwölf Ja-Stimmen, fünf Enthaltungen und fünf Neinstimmen, dass die Stadtwerke einen Plan für die Umstellung auf einen Zweischichtbetrieb erarbeiten sollen, sofern bis Anfang April kein neues Personal gefunden sei.
Abstimmung im Rat
Über den Entwurf der Stadtwerke wird nun im Gemeinderat beraten und abgestimmt.