Die Warn-App NINA versorgt die Bevölkerung mit wichtigen Warnmeldungen. Foto: Vašek / Nölke / BBK

Bundesweite Bevölkerungswarnung über Apps, Radio, Fernsehen und Alarmsirenen steht bevor.

Baden-Württemberg - Am Donnerstag findet der erste bundesweite Warntag statt, an dem sich auch Baden-Württemberg aktiv beteiligt. Dazu werden in ganz Deutschland Warn-Apps piepen, Sirenen heulen und Rundfunkanstalten ihre Sendungen unterbrechen.

"Frühzeitige Warnungen und eine schnelle Information der Bevölkerung ist das A und O, wenn Gefahr droht. Dann zählt jede Sekunde. Wir bereiten uns bestmöglich vor. Zur Vorbereitung gehört auch, die Bevölkerung mit dem Warnsystem vertraut zu machen. Im Ernstfall brauchen die Menschen schnelle Informationen", wird der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl im Vorfeld des ersten bundesweiten Warntags in einer Pressemitteilung der Landesregierung zitiert.

Probealarm über Apps, Radio, Fernsehen und Sirenen

Am Donnerstag, 10. September ist um 11 Uhr ein bundesweiter Probealarm geplant. Ausgelöst werden alle an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossenen Warnmittel, wie beispielsweise Radio, Fernsehen, die Warn-App NINA und weitere Warn-Apps. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass Kommunen, die über Sirenen verfügen, diese eigenständig und zeitgleich mit MoWaS auslösen.

Vorrangiges Ziel des bundesweiten Warntags ist es, die Menschen im Land noch stärker für das wichtige Thema "Warnung der Bevölkerung" zu sensibilisieren und ihnen Informationen zu Hintergründen, Abläufen und Warnkanälen an die Hand zu geben. Denn nur, wer eine Warnmeldung wahrnimmt und einordnen kann, kann sich in Gefahrensituationen richtig verhalten, und sich und seine Familie schützen.

Website soll Bevölkerung aufklären

Ab sofort ist auch eine Website zum bundesweiten Warntag online verfügbar. Sie bietet Informationen über den Warntag und erklärt, in welchen Fällen und auf welchen Wegen die Bevölkerung in Deutschland gewarnt wird. 

Info: Das modulare Warnsystem (MoWaS)

Zur Ergänzung der Warninfrastruktur der Länder wurde ab 2001 das bundeseigene Warnsystem entwickelt. Warnmeldungen sollen auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden, um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen. Auch im Hinblick darauf wurden Technik und Verfahren stetig weiterentwickelt, um den strategischen Anforderungen an ein modernes Warnsystem gerecht zu werden. Heute verfügt der Bund mit dem Modularen Warnsystem (MoWaS) über ein leistungsfähiges und hochverfügbares Warn- und Kommunikationssystem.

Die Übertragung der Warnmeldung erfolgt via Satellit und redundant kabelgebunden. Die technische Basis macht das System unempfindlich gegen Stromausfälle und Ausfälle der terrestrischen Übertragungswege. Die beim Bund vorhandene MoWaS-Auslösestruktur und die in den Ländern vorhandenen Systeme zur Warnung der Bevölkerung werden hierfür zusammengeführt.

Das System ist GIS-(GeoInformationsSystem-)basiert aufgebaut. Hierbei werden über eine grafische Oberfläche der zu warnende Bereich ausgewählt, die Warnmeldung eingegeben, die anzusteuernden Empfänger ausgewählt und unmittelbar vorrangig über Satellit an den Warnserver übertragen. Unter Berücksichtigung dort abgelegter Daten und Informationen wird die Warnung dann vom Warnserver an die entsprechenden Empfänger weitergeleitet.

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe