Ferkel stehen in einem Stall. Foto: Carmen Jaspersen/Archiv/dpa

"Wir erwarten nun, dass der Bundestag die Verschiebung umsetzt und schnellstmöglich die Lokalanästhesie für die Kastration ermöglicht."

Stuttgart - Landesbauernpräsident Joachim Rukwied hat von der Bundesregierung schnell Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration gefordert. "Wir erwarten nun, dass der Bundestag die Verschiebung umsetzt und schnellstmöglich die Lokalanästhesie für die Kastration ermöglicht", sagte Rukwied am Donnerstag beim Bauerntag des Landwirtschaftlichen Hauptfests in Stuttgart.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Spitzen von Union und SPD das ursprünglich für Januar 2019 geplante Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration nun doch noch einmal um zwei Jahre verschieben wollen. Im Bundesrat hatte es erst kürzlich keine Mehrheit für einen solchen Aufschub gegeben.

In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung - nur unter Gabe eines Schmerzmittels - kastriert. Diese Methode soll vermeiden, dass Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Geschmack bekommt. Tierschützer kritisieren die Praxis.

Doch Bauern klagen, dass sie kaum Alternativen haben. Eine Möglichkeit ist eine Lokalanästhesie, die aber die Landwirte bislang nicht selbst durchführen dürfen. Mangels Tierärzten, sei das bislang kein gangbarer Weg, sagte Marco Eberle, Fachreferent des Landesbauernverbands.