Die Zweitplatzierte Kristina Vogel sitzt bei der Verleihung zur "Sportlerin des Jahres" im Rollstuhl auf der Bühne. Foto: dpa

Sportlerwahl: Tennis-Königin, "Eisenmann" und Silber-Helden sind Sportler des Jahres.

Angelique Kerber, Patrick Lange und die Eishockey-Nationalmannschaft sind zu Deutschlands Sportlern des Jahres gewählt worden. Ihre Ehrungen nahmen sie am Sonntagabend in Baden-Baden entgegen.

Angelique Kerber und Patrick Lange strahlten auf der Bühne des mondänen Benazetsaals um die Wette. Die Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres war für die Tennis-Queen und den König der Triathleten der krönende Abschluss nach herausragenden Monaten. Als beste Mannschaft wurden die Olympia-Helden der Eishockey-Nationalmannschaft geehrt. "Das zeigt die Wertschätzung unserer Leistung. Es setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte Kapitän Christian Ehrhoff, der seine Karriere nach dem Silber-Coup von Pyeongchang beendet hatte. Ironman-Weltmeister Lange freute sich über "die höchste nationale Auszeichnung" am Ende eines Jahres, in dem Kerber mit dem Wimbledon-Sieg ihren "Tennis-Traum wahr gemacht" hatte.

Die 30-Jährige, die bereits 2016 zur Sportlerin des Jahres gewählt worden war, setzte sich mit 1732 Punkten knapp gegen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel (1704), die nach einem Trainingsunfall querschnittgelähmt ist, und Vorjahressiegerin Laura Dahlmeier (Biathlon/1358) durch. Lange (1529) gewann vor Doppel-Olympiasieger Eric Frenzel (Nordische Kombination/1139) und Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021). Der 32-Jährige "Eisenmann" hatte im Oktober auf Hawaii mit Weltrekord gewonnen. Sportlich will Lange auch 2019 angreifen. Die Wahl der rund 3000 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten dürfte ihm noch mehr Antrieb geben. "Für mich ist das eine unglaubliche Ehre", sagte er: "Das rundet das Jahr perfekt ab."

Kerber hatte vor ihrer ersten Auszeichnung 2016 sogar eine noch erfolgreichere Saison gespielt. Damals reiste die beste deutsche Tennis-Spielerin der vergangenen Jahre mit ihren ersten beiden Grand-Slam-Titeln (Melbourne und New York) nach Baden-Baden. Aber Wimbledon ist eben Wimbledon, "das Turnier der Turniere", wie es Kerber selbst formulierte. Ihr Matchball gegen Serena Williams ist schon jetzt ein Stück deutsche Sportgeschichte, in die im Februar auch die Eishockey-Helden eingegangen waren.

Dem Team um Ehrhoff, das sich bei der Wahl mit 2510 Punkten gegen die Eiskunstlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot (1661) sowie den Ruder-Achter (1011) durchsetzte, fehlten in Südkorea zwar 55,5 Sekunden zum großen Coup. Doch mit ihrem historischen Sturmlauf ins Endspiel (3:4 nach Verlängerung gegen Russland) hatte die Nationalmannschaft ihren Sport auf spektakuläre Art und Weise ins Rampenlicht gerückt. "Sie haben ein ganzes Land elektrisiert", sagte Verbandspräsident Franz Reindl.

Als Newcomer des Jahres wurde Vinzenz Geiger (Oberstdorf) ausgezeichnet, der mit den Kombinierern in Pyeongchang Olympia-Gold im Teamwettbewerb gewonnen hatte. Der Trainer-Titel ging an Bahnrad-Bundestrainer Detlef Uibel.