In Bad Teinach-Zavelstein erzeugt der Waldhaushalt Überschuss und orientiert sich am Zehnjahres-Betriebsplan. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat bespricht Waldhaushalt / Einschlag gesteigert / Neuorganisation im Frühjahr dran

Der Forstplan und dessen Vollzug sind alljährlich auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Sowohl im zu Ende gehenden als auch für das kommende Jahr erzeugt der Waldhaushalt in Bad Teinach-Zavelstein einen Überschuss.

Bad Teinach-Zavelstein. "Der Staatswald ist unser größter Vermögensgegenstand und mit rund 760 Hektar es auch wert", stellte Bürgermeister Markus Wendel zu Beginn der Beratung fest. Gleichzeitig erinnerte er an den Beschluss des Gemeinderats Mitte Mai zum Betriebsplan: dem sogenannten Forsteinrichtungswerk für die kommenden zehn Jahre (wir berichteten).

Lob für Revierförster Robert Roller

Dieser sei auch ausschlaggebend dafür gewesen, dass sich der Einschlag von 6043 Festmetern Holz gegenüber dem Planansatz von 4700 Festmetern steigerte, sagte Christof Grüntjens, Bezirksleiter Calw im Bereich der Waldwirtschaft und des Holzverkaufs des Landratsamts. "Der Wald steht gut da und das ist ein Verdienst von Revierförster Robert Roller", würdigte er dessen mehr als 30-jährige Arbeit, die von Umsicht geprägt sei und vergleichsweise wenig Pflegeunterhaltung nach sich ziehe. Durch Ästungen – die Entfernung von Ästen am Stamm – an 241 Bäumen wurde außerdem einer Qualitätsverbesserung Vorschub geleistet.

Obwohl die Wegeunterhaltung mit rund 21 800 Euro über dem Planansatz liege, kalkuliert Grüntjens den Abschluss des Forstjahres in der Kurstadt mit einem Überschuss von 184 000 Euro. Das sind 60 000 Euro mehr als prognostiziert. Der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr sieht einen Einschlag von 5980 Festmetern Holz vor. "Davon werden 5290 Festmeter verkaufsfähig sein", stellte der Fachmann in Aussicht. Bei vorgesehenen Ausgaben für Wegeunterhaltung von 15 000 Euro und Pflanzungen im Umfang von 4000 Euro rechnet Grüntjens nach aktuellen Berechnungen des Holzmarktes mit einem Überschuss von 200 000 Euro. Wegen zu geringen Niederschlags und des anhängigen Kartellverfahrens mit dessen Auswirkungen sind die Prognosen allerdings mit Vorsicht zu verstehen.

Landratsamt empfiehlt Zusammenschluss

"In Zukunft wird die gemeinsame Bewirtschaftung untersagt sein und neue Revierstrukturen mit sich bringen, und deshalb empfiehlt das Landratsamt den Kommunen einen Zusammenschluss für die Holzvermarktung", konstatierte Grüntjens. "Das ist eine Herausforderung, die keiner von uns gebraucht hat, aber wir stellen uns dieser", resümierte Wendel – zumal die Bürgermeister der Gemeinden im Landkreis Calw bereits in Beratungen stehen.

Deshalb kündigte der Bürgermeister eine entsprechende Beratung zur Neuorganisation im Frühjahr an, "damit wir zum Stichtag im Folgejahr arbeitsfähig sind", sagte er.