Termin im Freibad Schapbach, das bald erneuert werden soll (von links): Bürgermeister Bernhard Waidele, SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, Ludwig Hoferer vom SPD-Ortsverein und Bademeister Ramon Kara. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürgermeister aus dem Wolftal im Gespräch mit Saskia Esken

Bad Rippoldsau-Schapbach. Bürgermeister Bernd Waidele war die Freude anzusehen: Nach knapp zehn Jahren des Hoffens und Bangens soll noch in diesem Herbst mit der Sanierung des Waldfreibads in Schapbach, das einzige im Wolftal, begonnen werden. Dieser Tage informierte der Bürgermeister den Gemeinderat und bereits zuvor SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, die sich auf ihrer Sommertour viel Zeit für die Gemeinde an der Kreisgrenze Freudenstadts nahm.

Das war auch nötig, denn Bürgermeister Waidele hatte einen umfangreichen Katalog an Themen vorbereitet. Das Freibad soll in drei Jahres-Schritten Zug um Zug mit einem Gesamt-Aufwand von 2,4 Millionen Euro saniert werden. Es sei ein wichtiger Kommunikationspunkt für die Gemeinde und das Wolftal, so Waidele.

Dass die Zuschüsse jetzt sogar aus drei Töpfen sprudeln, freute Esken. Der Kommune bleibe damit lediglich ein Kostenanteil von knapp einer halben Million Euro übrig. Auch daran werde die ewig klamme Gemeinde noch lange zu knabbern haben, meinte der Bürgermeister. Die Randlage, die Topografie, der hohe Waldanteil sowie verschiedene Schutzgebiete erschwerten die Entwicklung von Bad Rippoldsau-Schapbach in vielerlei Hinsicht. Das mache sich nicht nur bei der Versorgung mit schnellem Internet bemerkbar. Aber auch mit dem Wolftal-Radweg von Kniebis bis ins Wolftal gehe es nur schleppend voran, klagte Waidele.

Zum sich nur langsam mausernden Projekt "Tal der Tiere" forderte er: "Das bei der Alexanderschanze in Kniebis geplante Wildtiergehege gehört hierher ins Tal". Passend zum Thema informierte Waidele, dass der alternative Wolf- und Bärenpark nach Möglichkeiten der Erweiterung suche, um sein Projekt fortzusetzen. Dazu wäre ein aus Bundesmitteln geförderter Forschungsauftrag über den frei lebenden Wolf im Schwarzwald mehr als dienlich, meinte er.

"Das Leben in Flächengemeinden muss lebenswert bleiben", forderte Waidele und erwartet dazu finanzielle Unterstützung von Bund und Land. So könne die verlassene Schwarzwaldklinik in Bad Rippoldsau als Sanierungsgebiet neue Chancen bieten, auch mit seniorengerechten Wohnformen. Nach 150 Jahren erfolgreichen Kurwesens leide Bad Rippoldsau noch immer – auch mental – an den Folgen der geschlossenen Klinik und den dort entfallenen Arbeitsplätzen.