Jurka, die Mutter von Bruno, lebt seit zehn Jahren im Wolf- und Bärenpark in Bad-Rippoldsau-Schapbach. Foto: Stiftung Foto: Schwarzwälder Bote

Gedenktag: Tierschützer sehen Jurka als ein Symbol für den Einfluss des Menschen

Bad Rippoldsau-Schapbach. Der Bärengedenktag am 26. Juni erinnert an den Todestag von Bruno. Der Gedenktag soll darauf aufmerksam machen, welche Verantwortung der Mensch gegenüber den Wildtieren hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung für Bären, die diesen Tag 2007 ins Leben gerufen hatte.

Heute streift Jurka, früher eine Wildbärin und Mutter des 2006 in Bayern erschossenen Bruno, durch Freianlagen im Schwarzwälder Tierschutzprojekt der Stiftung für Bären, dem Alternativen Wolf- und Bärenpark.

Im Rahmen des Artenschutzprogramms Life Ursus wurde sie vor 20 Jahren in ihrer Heimat Slowenien eingefangen, nach Italien gebracht und dort ausgewildert. Doch dort wurde sie für Touristen mit Futter angelockt, was zur Folge hatte, dass ihre natürliche Scheu vor den Menschen sich drastisch senkte, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Dieses Fehlverhalten gab sie an ihren Sohn Bruno weiter, der dadurch den Zweibeinern zu nahe kam und schließlich am 26. Juni 2006 erschossen wurde.

Auch Jurka wurde der Natur entnommen, allerdings lebendig. Nach einigen Ortswechseln kam sie schließlich im August 2010 in den Alternativen Wolf- und Bärenpark, wo sie noch heute lebt.

Ihr Schicksal – und somit auch das ihrer insgesamt fünf Nachkommen – wurde durch den Einfluss der Menschen eindringlich geprägt. Allen voran sei es der Sensationslust von Touristen zu verdanken, dass sie nie wieder zurück in die freie Wildbahn kann. Für die Tierschützer der Stiftung für Bären ist sie ein Symbol dafür, welche Verantwortung der Mensch gegenüber den Wildtieren und welchen mitunter gravierenden Einfluss er auf ihren Lebensraum hat. Sie zeige, dass Wildtiere nicht in Gefangenschaft, sondern in Freiheit gehören. Ein wichtiger Punkt dahingehen sei es, Fehlverhalten zu vermeiden. Allen voran das Anfüttern. "Heute, am Bärengedenktag, möchten wir darauf aufmerksam machen und an die Menschen appellieren, sich der Folgen ihres Handelns bewusst zu werden", so Bernd Nonnenmacher, Geschäftsführer der Alternativen Bärenpark gGmbH.

Es gelte, den natürlichen Lebensraum zu schützen. Denn im Herbst sei wieder ein Bär in Bayern gesichtet worden. Ob auch aus ihm ein Problembär werde oder nicht, liege letzten Endes in menschlicher Hand.