Raimund Eisele (linkes Bild) erzählte vom Stamm der Nez Percé, die viel mit Schotten handelten, was in der Wahl der Stoffe für den Latz sichtbar wurde. Der Bär (mittleres Bild) war beliebtes Fotomotiv. Väter und ihre Kinder tanzten den Späher-Tanz (unteres Bild). Die Kulturgruppe Four Sons zeigte traditionellen Kopfschmuck (oberes Bild). Fotos: Jehle/Bärenpark Foto: Schwarzwälder Bote

Bärenpark: Rund 2000 Besucher lernen beim Indianerfest Kultur der Ureinwohner Amerikas kennen

Das Indianerfest im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald entwickelt sich zu einer echten Zugnummer im Veranstaltungskalender des Wolftals. Zum dritten Mal folgten rund 2000 Besucher der Einladung des Parks zum "Pow-Wow".

Bad Rippoldsau-Schapbach. Der Begriff meint ein Treffen, an dem gemeinsam getanzt, gesungen und über die Kultur der Naturvölker Amerikas erzählt wird. Für authentische Atmosphäre sorgte die Kulturgruppe Four Suns, die bereits seit dem ersten Jahr mit dabei ist.

"Von den Indianern können wir viel lernen", sagte Parkleiter Bernd Nonnenmacher, als er die vielen Besucher begrüßte. Die Mehrheit der Menschen habe vergessen, dass das Herz der Natur auch das Herz der Menschen sei. Das Fest und die traditionellen Vorführungen gaben seinen Worten nach die Gelegenheit dazu, inne zu halten und darüber nachzudenken, was aus dem Umgang mit der Natur geworden ist. "Wir haben die Gelassenheit im Umgang mit ihr verlernt und schielen nur nach vermeintlichem Nutzen", sagte Nonnenmacher im Hinblick auf die Wolfdebatte im Land. Er riet dazu, entspannter zu diskutieren. Die Spiritualität der Ureinwohner Amerikas lehre, dass im Grunde alles eine Einheit bildet.

Der besondere Dank des Parkleiters galt den "Four Suns", die ehrenamtlich auftraten. Die Gruppe hat auch die Patenschaft für einen der Bären des Parks übernommen. Zum Auftakt der rituellen Tänze erklang ein "Ruf-Lied", das um gute Energien von Mutter Erde bat.

Verschiedene Melodien

Es existieren von diesem Motiv viele verschiedene Melodien bei den unterschiedlichen Stämme, erklärte Peter Haug von den "Four Suns". Mit dem Publikum auf Tuchfühlung ging es beim "Späher-Tanz", bei dem die Buben mit ihren Papas in jede Himmelsrichtung Ausschau hielten. An beiden Tagen erfuhren die Besucher viel Wissenswertes über die Geschichte der indigenen Völker Amerikas und deren Lebensweise.

Stolz holten sich die Kinder die Bärentasse ab, die sie bei dem Mitmachspiel "Wie viel Indianer steckt in dir?" gewonnen hatten. Andere stromerten mit ihren Eltern durch das Tipi-Indianerdorf oder versuchten sich im Schießen mit Pfeil und Bogen. "Auch pädagogisch passt das Konzept der Veranstaltung zu uns", sagte Nonnenmacher. Denn die Kinder sammelten dabei spielerisch Wissen über die Lebensart verschiedener Wildtiere.