Unter dem Motto "Wind und Wetter" stand das Jahreskonzert der Blasmusik und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau. Foto: Trachtenkapelle Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Blasmusik und Trachtenkapelle präsentiert sich unter dem Motto "Wind und Wetter"

"Wind und Wetter" war das Motto beim Jahreskonzerts der Blasmusik und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Herbert Decker, der Vorsitzende der Blasmusik und Trachtenkapelle, stimmte das Publikum mit einer kurzen Wettervorhersage auf einen turbulenten Abend ein. Zudem stellte er die jungen Musikerinnen Klara Schmid und Georgina Huber vor, die an Flöte und Saxofon ihr Debüt im Orchester hatten.

Mit dem Stück "Arcus" (Lateinisch für Bogen) von Thiemo Kraas begann das Konzert. Die Moderatoren Annika Schmid und Jonas Preskar luden die Zuhörer dazu ein, sich mit dem Stück auf eine Reise entlang des Regenbogens zu begeben. Das Stück ermöglichte dies durch seine Vielfarbigkeit und den Einsatz verschiedener Musikstile wie Jazz, Funk und Pop. Die rhythmisch anspruchsvollen Passagen meisterten die Musiker ebenso wie die melodiösen Teile.

Donnergrollen auf der Holzbühne

Als Einstieg zu "In a gentle Rain" (Im sanften Regen) imitierten die Musiker mit Händen und Füßen und ganz ohne Musikinstrumente ein aufkommendes Gewitter. Dazu ließen sie zunächst einen leichten Regen entstehen, der mit prasselnden Tropfen in ein Gewitter überging. Für den Donner machte sich das Orchester die Holzbühne zu Nutze. Die leisen Töne des E-Pianos, mit dem Franziska Schoch das Blasorchester zum ersten Mal verstärkte, leiteten schließlich ins Musikstück über. Das solistische Leitmotiv wanderte durch die Register Flöte, Horn, Klarinette und Saxofon.

In "October" verarbeitete Komponist Eric Whitacre seine Impressionen des Monats. Die pastoralen Melodien und harmonischen Spannungsbögen wurden vom Orchester eindrucksvoll wiedergegeben.

Das junge Moderatorenduo, das sich durch einen gelungenen Mix aus Humor und Hintergrundwissen die Aufmerksamkeit des Publikums sicherte, sagte das letzte Musikstück der erste Konzerthälfte, "Rolling Thunder" von Henry Fillmore, an.

Es war ein spritziger Zirkusmarsch mit zackigen Soloeinlagen im Posaunenregister. Nach einer kurzen Pause brachte das Orchester mit viel Gefühl die Musik zum Film "The perfect Storm" (Der Sturm) auf die Bühne. Neben ruhigen Melodien war das Musikstück geprägt von schnellen Läufen, die den Überlebenskampf der vom Sturm bedrohten Seeleute symbolisieren.

Orchester fühlt sich in vielen Stilen zu Hause

Mit der bekannten Swing-Nummer "Singing in the Rain" aus dem Film "Du sollst mein Glücksstern sein" zeigte die Blasmusik und Trachtenkapelle, dass sie sich in vielen Musikstilen zu Hause fühlt. Anschließend stand "Purple Rain" von Prince auf dem Programm. Begleitet vom Orchester und mit einer Soloeinlage von Saxofonistin Verena Günther, interpretierte Sänger Matthias Preskar den Song gefühlvoll und erntete lang andauernden Beifall.

Das offizielle Programm ging mit "Gaelforce" ("Kraft des Windes" beziehungsweise "Kraft der Iren") zu Ende. Dabei war von allen Musikern noch einmal volle Konzentration gefragt. Das aus drei Teilen bestehende Stück wurde von zwei der Ansage zufolge "original irischen" Trommlern eröffnet. Die typisch irischen Läufe im Holzregister umgaben anschließend den lyrischen Mittelteil.

Mit der Schnellpolka "Unter Donner und Blitz" von Johann Strauß als Zugabe lieferten die Musiker einen tosenden Abschluss. Das Publikum entließ die 42 Musiker aber erst nach einer weiteren Zugabe.