Die Tanzgarde zog beim Umzug in Bad Rippoldsau mit (linkes Bild). Die Hamperle beklagten beim Umzug in Schapbach die Finanzmisere der Gemeinde. Fotos: Schmid/Weis Foto: Schmid/Weis

Bei Umzügen treiben Hexen und Bockseckengeister ihr närrisches Unwesen.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Strahlender Sonnenschein und  eisige Kälte konnten die Narren beim Umzug der Bad Rippoldsauer Riebele am Sonntag nicht abschrecken. Auch beim Umzug gestern in Schapbach präsentierten sich die Hästräger bestens aufgelegt.In Bad Rippoldsau zogen die Narren auf der Reichenbachstraße zum Kurhaus.

Hexen,  Geister, hübsche Gardemädchen,  aber auch Kaffeetanten – sie alle waren gekommen. Die Radaumusik der Riebele und die Hamperle-Kapelle aus Schapbach begleiteten den Umzug musikalisch.

Angeführt wurde der närrische Lindwurm von der Radaumusik, gefolgt von der Tanzgarde und den Kaffeetanten. Sie beklagten, dass in diesem Jahr die Umzugsstrecke nicht mit Girlanden geschmückt worden war, weshalb die "Umzugsbändel" an langen Stangen mitgeführt wurden. Auch eine Geldvernichtungsmaschine war zu sehen, mit der große Banknotenbüschel verbrannt wurden.

Die "City-Damen" wiesen auf die "tollen Rindviecher" in der Gemeinde hin und wünschten sich ein Goldkalb. Mit Holzrollern und einer Radelrutsche machten die Zapfenmichel auf sich aufmerksam. Hexen, Bockseckengeister, Nachtfrauen und Käfzgen trieben mit den Zuschauern so manchen Schabernack. Im Kurhaus führten Frauen und Kinder anschließend nochmals Tänze auf – mit kräftigem Zutun der Radaumusik und der Hamperle-Kapelle.

Unter den Umzugszuschauer waren auch Vertreter des Ortennauer Narrenbunds. Im Kurhaus überreichte Karl Kühderle dem Riebele-Ehrenpräsident Bernhard Gebele für seine Verdienste um die heimische Fasnet   den Orden der Quindusbruderschaft. Zudem wurde Schnurrant Siegfried Schmid für seine 33jährige Schnurrtätigkeit mit einem Orden ausgezeichnet. Beim abendlichen Bananenball unter dem Motto "Hollywood" wurde bis in die Morgenstunden gefeiert.

Einen stattlichen Umzug bestaunten die Zuschauer am gestrigen Fasnachtsmontag in Schapbach. Bei kaltem Wind zogen die Hamperle durch das Dorf bis zum Feuerwehrgerätehaus. Viel Lokalkolorit und einige Themen vom Schnurrabend prägten den Umzug. Immer wieder ging es dabei um die Finanznot der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach. Stark vertreten waren die Nachbarn, die Riebele aus Bad Rippoldsau. Die Raudau-Musik führte den Umzug an. Es folgten Elferrat, Kaffeetanten, Tröpflehexen und Zapfenmichel. Eine Gruppe von Kindern vom ABB-Haus sammelten "Silbertaler" für die arme Gemeinde. Eine Gruppe marschierte unter dem Motto "Mensch ärgere Dich nicht" mit. Die "Rest-Hamperle" kamen aus dem "Schuld- und Tränental".

Danach folgte der Hamperle-Elferrat mit Präsident Martin Kaluza und die Hamperle-Harmonie. Die Kaffeetanten verteilten wieder reichlich Süßigkeiten an die Kinder, die die Umzugsstrecke in großer Zahl säumten.

Jeweils mit einem Wagen und dem Nachwuchs dabei waren die Käfzgen, die Nachtfrauen und die Bockseckengeister, die ihr Unwesen mit dem närrischen Publikum am Straßenrand trieben. Mit fetziger Guggenmusik sorgten die beiden Kapellen für Stimmung.