Bildung: Viel Gesprächsbedarf über Erfahrungen in Deutschland / Neue Hobbys und Freunde gefunden
Ein Jahr haben sie in Deutschland verbracht – jetzt geht es bald wieder zurück nach Hause. Thais aus Uruguay und Ian und Breanna aus den USA fällt es schwer zu glauben, dass ihr Austauschjahr zu Ende geht.
Bad Rippoldsau-Schapbach. Seit Sommer 2015 leben die Jugendlichen in Gastfamilien, lernen die deutsche Kultur kennen und gehen zur Schule. Am Wochenende trafen sie sich mit 16 anderen Austauschschülern der Organisation Youth for Understanding (YFU) in Bad Rippoldsau-Schapbach, um sich auf die Rückkehr vorzubereiten.
Es ging insbesondere darum, zu verarbeiten, was sie in ihrem Jahr erlebt haben. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir uns verändert haben und dass uns auch zu Hause wieder ein Kulturschock erwarten kann", erzählt die 17-jährige Breanna. "Und wir haben viele andere Austauschschüler kennengelernt und konnten mit ihnen über unsere Erfahrungen sprechen", fügt Thais hinzu.
Und da gibt es viel Gesprächsbedarf. Denn egal, ob Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache oder Ians Skiurlaub mit seiner Gastfamilie – Erfahrungen haben sie jede Menge gemacht.
Auch neue Hobbys haben die Schüler ausprobiert. Thais hat erst durch ihre musikalische Gastfamilie begonnen, Klavier zu spielen und im Kirchenchor zu singen. Ian hat Klettern und Karate für sich entdeckt. Breanna hat erst in Deutschland mit Cheerleading angefangen.
Und zwischendurch sind sie immer wieder zu Seminaren von YFU gefahren, um das alles zu reflektieren. Die Austauschorganisation Youth for Understanding ist eine gemeinnützige Organisation und stellt seit mehr als 50 Jahren langfristige Jugendaustauschprogramme weltweit auf die Beine. Seit der Gründung haben insgesamt rund 60 000 Jugendliche an den Programmen teilgenommen.
Dass das Austauschjahr die Jugendlichen weiterbringt, können diese nur bestätigen. "Ich bin sehr selbstständig geworden", erzählt zum Beispiel Breanna. Thais und Ian stimmen ihr zu. "Ich sehe Dinge jetzt ganz anders, habe gelernt, Probleme alleine zu lösen", erzählt die 18-jährige Thais und fügt hinzu: "Besonders stolz bin ich darauf, Deutsch gelernt zu haben."