Besinnliche Gitarrenklänge der Konzertgitarristen Helmut Rauscher und Till Feeh bereicherten die Vernissage. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Ausstellung "Kunst ohne Grenzen" im Foyer der Bad Liebenzeller Therme eröffnet

"Kunst ohne Grenzen" ist eine Ausstellung überschrieben, die im Rahmen des Partnerstadtjubiläums mit Villaines la Juhel im Foyer der Bad Liebenzeller Therme eröffnet wurden. Sie erinnert noch bis Ende Mai an den Besuch der französischen Freunde.

Bad Liebenzell. Bei herrlichem Wetter hatten sich zahlreiche deutsche und französische Kunstfreunde eingefunden. Sie alle waren neugierig auf die Bilder, die im vergangenen Jahr anlässlich eines Workshops einheimischer und französischer Künstler in der Bretagne entstanden sind.

Bevor Bürgermeister Dietmar Fischer die Besucher begrüßte, sorgten aber draußen im Freien ein fröhlicher Kinderchor von der Kita Beinberg sowie ein Gläschen Sekt und Häppchen für Stimmung. Gute Vorbereitung für die launige Geschichte, die Günther Wallburg, Vorsitzender der Städtepartnerschaftsvereinigung, von der Entstehung des deutsch-französischen Künstlertreff erzählte, den sie heute liebevoll "LIVI" nennen.

Schon 2013 sprach man von kulturellen Akzenten im langjährigen Austausch. Nachdem Wallburg den "LIVI" ins Leben gerufen hatte, kam es 2014 zu einem unvergesslichen Treffen in Villaines. Ein Jahr darauf traf man sich in Bad Liebenzell, und auch zur Eröffnung des Sophi Parks waren die Franzosen dabei. Kein Wunder, dass man nun neugierig auf die neuen bretonischen Schöpfungen war.

"Wir wollten keine geografische Entdeckungsreise machen", verrät die Sprecherin der Künstler, Brigitte Radermayr vom Atelier Maisenbach. Diesmal hätten farb- und maltechnische Gesichtspunkte, wie die Arbeit mit Farbmischungen und Strukturen, im Vordergrund gestanden, beschreibt sie den Grundtenor der ausgestellten 30 Kunstwerke. Ein Großteil von ihnen beschäftigt sich, wie könnte es in der Bretagne anders sein, mit Meer, Wasser, Felsen, Wind und Wetter. Hier dominiert keineswegs das Technische. Im Spiel der Formen und Farben mit Licht Schatten ergänzen sich vielmehr gegenständliche und abstrahierende Gestaltung zu einer publikumsträchtigen Erlebniswelt. Kunstfertige Mischtechniken und Strukturen unterstreichen die naturgewaltige Stimmungsbilder.

Entwicklung zu Künstlerdorf

Gut zu sehen in Radermayrs Bild "Strömungen" oder in ihrer Acryl-Struktur-Collage "Im Walde meines Herzens". Auch in Werken von Heidi Hausmann und Lilo Ritter dominieren solche Effekte. Andererseits schlagen die angewandten Techniken, wie in Erika Kochs Bild "Haus im wilden Wald", auch einen Keil zwischen wohligen Grautönen und aggressivem Feuerwald. Ähnlich Joelle Boussards Bild "Sonnstrand", wo sonnenbeschienener Sand der nächsten Flutwelle entgegenfröstelt.

"LIVI" wird sich weiterentwickeln, verrät Wallburg. Nördlich von Lissabon liegt das verlassene Dorf Moledo. Zusammen mit Künstlern aus der befreundeten portugiesischen Stadt Lourinha will man bei der Entwicklung zum Künstlerdorf mitwirken.