Viel Beifall von den Besuchern gab es für die Vorstellung des Ensembles "Feinblech". Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenfenster: Rund 100 Besucher kommen zum Benefizkonzert des Brass-Ensembles "Feinblech"

Bad Liebenzell-Monakam. Das Brass-Ensemble "Feinblech" hat in der evangelischen Kirche in Monakam ein Benefizkonzert gegeben. Die Spenden sind für die beiden neuen Glaskunstfenster in Monakam gedacht.

"Während wir für diese gute Sache musizieren, spenden Sie für einen guten Zweck Geld", so der Posaunist Martin Traub zu rund 100 Besuchern. Die Bläser spielten vor dem beeindruckenden Altar anspruchsvolle Stücke aus verschiedenen Stilrichtungen.

"Uns verbindet der Glaube, die Lust am Instrument und der Wille, Gottes frohe Botschaft in die Welt zu tragen", sagte Traub. Ihn freue besonders, dass das Brass-Ensemble "Feinblech" einen Beitrag zur Finanzierung dieser wunderbaren Fenster beitragen könne.

Moderne Fanfare

"Feinblech" spielte eine Suite des im 17. Jahrhundert geborenen Jean-Joseph Mouret und ließ die moderne Fanfare von Douglas Court ertönen. Um dann die Kirchenbesucher mit dem Lied "Befiehl Du deine Wege" choral einzubinden. Felix Mendelssohn Bartholdys "Denn er hat seinen Engeln befohlen" und das "Concerto dámore" von Jacob de Haan beendeten den klassischen Part. Außerdem waren die Stücke "Königin von Saba" (Georg Friedrich Händel) und "Brass divertimente" zu hören. Die Bezeichnungen "Funny – Blues – Happy" sollten der Selbsterklärung dienen.

Nach dem "Vater unser" und dem Segen spielten die swingenden, groovenden, trompetenden und posaunenden Männer und Frauen einen Brass Boogie. Tuba, Eufonium und Schlagzeug waren ton- und taktgebend.

Es gab viel Beifall. Auch deswegen, weil der Posaunist Martin Traub zu Beginn des Konzertes ausdrücklich klarstellte, dass geklatscht werden darf. Die Band freue sich stets über diesen Zuspruch, "sofern er aus der Freude heraus entstehe".

Die besagten Fenster der Monakamer Kirche werden zwischenzeitlich als Weltkunst tituliert. Es sind zwei Motivfenster des Glaskünstlers Johannes Schreiter. Sie wurden geschaffen als konstruktive Auseinandersetzung mit dem beeindruckenden, weil spätgotischen Monakamer Altarretabel von 1497. Thematisch behandeln sie die "Auferstehung" (Ostern) und "Pfingsten" (Ankunft des Heiligen Geistes bei den Aposteln). Bewusst gewählt war eine kleine Lesung einer der drei Trompeterinnen mit einem Text des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King: "Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als 1000 Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große segnende Kraft gibt, die Gott heißt."

Karl Sutor, Pfarrer im Ruhestand, bezeichnete Kunst in der Kirche "nicht als Luxus, sondern als Grundbedürfnis einer jeden Gemeinschaft". Sutor bereicherte den Gottesdienst mit seinen Gedanken zur Bedeutung des Volkstrauertages. Er erinnerte an das "Trauernde Elternpaar von Käthe Kollwitz", jenes weltberühmte Kunstwerk, welches das furchtbare Leid des Krieges auf dem deutschen Soldatenfriedhof Vladslo (Flandern) symbolisiert. Sutor erinnerte an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Dieser Krieg forderte viele Millionen Tote. Auch im Dreißigjährigen Krieg vor 400 Jahren entstand unendliches Leid für die Menschen. Die Kollwitz-Figuren wurden 1932, gerade noch rechtzeitig vor der Machtergreifung Hitlers, am Grab des gefallenen Sohnes Peter aufgestellt. Die Figuren stehen als Mahnung.

"Es solle niemand sagen, der Volkstrauertag habe sich erübrigt", so Sutor. Heute würden die Parolen wieder lauter, die schon zwei mal ins Verderben geführt hätten, wo schon zwei mal Männer, Frauen und Kinder gestorben seien.