Kindergartenleiterin Aurelia Klose informierte über die Strukturen der offenen Arbeit im Marienstift. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Sitzung des Schul-, Kultur und Sozialausschusses / Bei unter einjährigen Sprösslingen gibt es noch Lücken

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell. Einstimmig verabschiedete der Bad Liebenzeller Schul-, Kultur- und Sozialausschuss des Gemeinderats den von der Verwaltung vorgelegten Kindergartenbedarfsplanung für das Jahr 2014/15. Viel hat sich gegenüber der im Vorjahr beschlossenen mittelfristigen Bedarfsplanung (wir berichteten) nicht geändert.

Zum Stichtag 31. März waren die Kindergärten von 293 Kindern belegt (Vorjahr: 300). Davon waren 241 über und 52 unter drei Jahre alt. Die Zahl der betreuten Krippenkinder konnte um zehn auf insgesamt 20 verdoppelt werden. Außerdem betreuen in Bad Liebenzell derzeit sechs Tagesmütter mit Pflegeerlaubnis des Calwer Fachdienstes für die Kindertagespflege insgesamt zwölf Kinder. Vier von ihnen sind unter drei Jahre alt.

Politisch ist gewünscht, dass 34 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsplatz zugewiesen werden kann. Dass diese Anforderung für die Zwei- und Dreijährigen erfüllt werden kann, hat die Stadt schon im vergangenen Jahr dargestellt. Allein bei der Unterbringung von unter einjährigen Krippenkindern klaffen – ähnlich wie bei vielen anderen Gemeinden – noch Lücken. Wie eine Erhebung des Diakonieverbandes im Landkreis Calw zeigt, konnte die auf alle unter Dreijährigen bezogene 34-Prozent-Marke nur von sieben der 25 Kreisgemeinden erreicht werden. Mit knapp 30 Prozent nimmt Bad Liebenzell dabei einen Platz im oberen Mittelfeld ein. Die Situation wird sich aber mit der im Herbst bevorstehenden Eröffnung des erweiterten Kindergartens Marienstift weiter verbessern. Dort wird eine ganze Gruppe für einjährige Kinder eingerichtet.

Viele Eltern von Kindern aus dem Marienstift sowie Erzieherinnen aus den Kindergärten füllten das Rund des Sitzungssaals. Sie waren auch gekommen, um mehr über die Prinzipien der offenen Arbeit im Marienstift zu erfahren, die dem Ausschuss von der Leiterin des Marienstifts, Aurelia Klose, erläutert wurden.

In einem weiteren Tagesordnungspunk folgte der Ausschuss der Empfehlung, die Kindergartengebühren moderat zu erhöhen. Dabei kommt auf die Familien, je nach Anzahl der Kinder, im Schnitt eine Erhöhung im laufenden Jahr und im Jahr 2014/15 um jeweils etwa drei Prozent zu. Die derzeitigen Gebühren wurden seit 2011 konstant gehalten. Mit der Erhöhung folgt die Stadt der Empfehlung des Gemeindetags, die gestiegenen Personal- und Sachkosten abzudecken.