Es gibt noch viel zu tun: Stammholz zum Abtransport aufgeschichtet. Foto: Kraushaar

Strecke Bad Liebenzell-Pforzheim am Wochenende wegen Schutzmaßnahmen gesperrt. Robinien Sicherheitsrisiko.

Bad Liebenzell - Schon wenige Tage vor der Sperrung der Bahnstrecke zwischen Bad Liebenzell und Pforzheim zeigten erste Aufschichtungen von Stammholz neben dem Gelände der Firma Häberle, dass sich hier etwas Größeres anbahnt. Von Samstag, 7 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr, wurde der Betrieb der Kulturbahn komplett eingestellt, um den Bereich Schillerallee bis Marktgrafenbrücke zügig räumen zu können.

Bäume als Sicherheitsrisiko

Das Gelände ist laut Auskunft von Lothar Windbiel vom Bauamt der Stadt im Besitz der Kurstadt, die die Holzarbeiten in Absprache mit der Bahn durch einen Privatunternehmer durchführen lässt. "Die Bäume haben eine Größe und ein Alter erreicht, die sie zu einem Sicherheitsrisiko für den Betrieb der Kulturbahn werden ließen, darüber hinaus fällt die Aufarbeitung von sturmbedingt umgefallenen Bäumen an", erklärte Windbiel. Auch seien in den vergangenen zwei Jahren entlang der Strecke immer mehr dürre Triebe gesichtet worden, die auf das Ulmen- und Eschensterben hindeuteten.

Robinien wachsen schnell

Ulmen, Eschen und Robinien stellen den Hauptteil des Holzeinschlags dar, die in diesem Abschnitt sehr konzentriert die Fläche bedecken. Letztere ist eine sehr schnell wachsende Baumart mit geringen Ansprüchen an die Qualität des Bodens und kommt ursprünglich aus Amerika. Sie wurde in der Vergangenheit oft als Zier- und Alleebaum gepflanzt und kommt auch mit relativ trockenen Perioden mühelos klar. Auffallend an diesem Laubbaum sind die weißen Blüten und die bohnenähnliche Samen von grau- bis brauner Farbe, sowie die sehr grobe Rinde. Die und die Früchte gelten als giftig. Da die Robinie über die Fähigkeit zum Stockausschlag, auch Wurzelbrut genannt, verfügt, dürfte sie nach Rodungen auch wieder schnell nachwachsen.

"Daneben fallen noch einige Buchen, Eichen und Niederhölzer zur Ausforstung an" erklärte Windbiel, der in Summe mit über 150 Bäume rechnet. Die gefällten Stämme sollen schnell abgeräumt und im oberen Badwald zwischengelagert werden, wo dann der Forst die Vermarktung übernimmt. Das anfallende Schwachholz und die Kronen sollen zu Häckselgut verarbeitet werden.

Arbeiten unterbrochen

Einen ersten Eindruck von der Leistungskraft eines Holzhäckslers konnte man sich bereits am vergangenen Samstag verschaffen. Nächsten Samstag rückt die Maschine nochmals an. Wegen Sturmtief Friederike mussten die Arbeiten am vergangenen Donnerstag nämlich vorübergehend unterbrochen werden.

Strecke wieder frei

Dennoch konnten die Arbeiten zum Schutz der Gleise im Kernabschnitt planmäßig erledigt werden. So wurde die Strecke zwischen Bad Liebenzell und Pforzheim am späten Sonntagabend wieder für den Verkehr der Kulturbahn frei gegeben.

In dieser Woche soll der größte Teil der Arbeiten abgeschlossen werden.