Der Umzug des Berliner Bären erhitzt die Gemüter. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bad Liebenzeller Bürger wollen Skulptur zurückhaben. Runder Tisch könnte einen Ausweg weisen.

Bad Liebenzell/Bad Rippoldsau-Schapbach - In Bad Liebenzell steppt der Bär. Eine Aktion der Vereinigten Volksbank AG mit Sitz in Sindelfingen sorgt bei einigen Bürgern für helle Aufregung.

Das Geldinstitut ließ einen Berliner Bären von der Kur-stadt in den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach verlegen. Für Ulrich Prosch, Pressesprecher des Geldinstituts, sind die Eigentumsverhältnisse klar. Der Bär gehört der Bank. Prosch verweist auf entsprechende Protokolle von Aufsichtsratssitzungen seines Unternehmens.

Nun ist die Skulptur aber nicht irgendeine Figur. 1987 wurde sie in Bad Liebenzell aufgestellt. Anlass war damals das 25-jährige Bestehen der Liebenzeller Bank. Die Berliner Volksbank verschenkte aus diesem Anlass die Skulptur. Doch wem der Bär geschenkt wurde, ob der Stadt Bad Liebenzell oder der Bank, ist umstritten.

Unabhängig von den Eigentumsverhältnissen sind jedoch einige Bürger der Meinung, dass der Bär nach Bad Liebenzell gehört. Einer davon ist Ottmar Schweigert: "Der Bär ist eine geschichtsträchtige Figur. Darum geht es uns." Auch der langjährige Kurdirektor der Stadt, Günter Weise, ist dieser Meinung. Er verweist auf die historischen Verbindungen zwischen der Berliner Volksbank und der Liebenzeller Bank.

Der damalige Vorstandsvorsitzende der Berliner Volksbank, Gerhard Fröhling, habe kurz nach dem Mauerbau im Jahre 1961 seinen Kunden helfen wollen und mit den Stadtvätern von Bad Liebenzell, seinem Urlaubsort, gesprochen, heißt es auf einem Blog der Berliner Volksbank.

Im Schwarzwald wiederum war man an günstigen Krediten interessiert. Man wurde schnell handelseinig, und so wurde unter der Schirmherrschaft der Berliner Volksbank das Liebenzeller Geldinstitut gegründet. Durch Fusionen ging die Liebenzeller Bank nach 1987 in der Vereinigten Volksbank auf.

Wie es jetzt aber mit der Skulptur aus Bad Liebenzell im Bärenpark etwas weiter südlich weitergeht, ist indes vollkommen unklar. Ein Lösungsvorschlag kommt von Christa Junge, Vorsitzende der Berliner Bärenfreunde. Sie schlug einen runden Tisch mit Vertretern der Stadt, der Vereinigten Volksbank AG, des Bärenparks Bad Rippoldsau-Schapbach und mit engagierten Bürgern vor, um eine Lösung zu finden.

Diese könnte so aussehen, dass der Bär wieder nach Bad Liebenzell zurückkommt und die Vereinigte Volksbank AG einen Ersatzbären für den Park beschafft.