Für die Belegung des Kurhauses im Jahr 2021 liegen bereits viele Anfragen vor. Fotos (3): Krokauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bad Liebenzell bringt Kurhaus auf Vordermann / Brandschutz wichtig

Das Kurhaus in Bad Liebenzell ist in die Jahre gekommen und muss deshalb umfassend saniert werden. Bürgermeister Dietmar Fischer geht davon aus, dass die Sanierung des Gebäudekomplexes insgesamt rund fünf bis sechs Millionen Euro kostet. Bis jetzt wurden eineinhalb Millionen Euro ausgegeben.

Bad Liebenzell. Besonders wichtig ist dabei der Brandschutz. Nach den Worten des Bürgermeisters hat das Landratsamt 1999, 2004 und 2010 eine Verbesserung dieses Brandschutzes gefordert. "Es ist nie etwas passiert", so Fischer. "Seit 2014 wurde das Thema vonseiten des Landratsamtes mit etwas mehr Nachdruck angegangen", fügte er hinzu.

Deshalb wurde in den vergangenen zwei Jahren der Brandschutz auf Vordermann gebracht, teilte Thomas Seeger, Mitarbeiter im Bauamt der Stadt Bad Liebenzell, mit. Das Kurhaus erhielt eine neue Heizungsanlage. Die Stadt ließ die Versenkfenster im Parkrestaurant sanieren. Dabei erhielt es zusammen mit dem Terrassensaal eine LED-Beleuchtung. Außerdem ließ die Stadt die elektrische Versorgung des Gebäudes auf den neuesten Stand bringen. Die Arbeiten wurden im laufenden Betrieb bewältigt.

In den Jahren 2019 und 2020 geht es darum, auch im Spiegel- und Wappensaal den Brandschutz auf den gesetzlich vorgeschriebenen Stand zu bringen. Die Stadt lässt deshalb Fluchtwege anlegen. Dazu wird ein Fluchtbalkon mit Außentreppe an der Nordseite des Gebäudes errichtet. Außerdem lässt die Kommune die Fenster im Spiegel- und Wappensaal für den Brandfall zum Rauchabzug umrüsten. Die Stromversorgung muss ebenfalls erneuert werden. Eine Brandmeldeanlage warnt in Zukunft frühzeitig vor Rauch und Feuer. Dafür werden rund 850 000 Euro netto ausgegeben. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Sanierung des Kurhauses mit Fördermitteln in Höhe von 400 000 Euro.

Das Kurhaus soll noch mehr als bisher zu einem Anziehungspunkt für die Gäste werden. Für Bürgermeister Fischer ist der Spiegelsaal ohnehin der "schönste Saal im Nordschwarzwald", wie er immer wieder betont.

Ausrichtung wird überarbeitet

Bei einer öffentlichen Besichtigungstour durch das Kurhaus am Donnerstagabend betonte Fischer, dass es für die Belegung des Gebäudes bereits viele Anfragen für 2021 gebe.

"Ich überarbeite derzeit die inhaltliche Gestaltung und Ausrichtung des Kurhauses und des Parkrestaurants", sagte Kerstin Weiss, Geschäftsführerin der Freizeit und Tourismus Bad Liebenzell GmbH (FTBL) bei einem Pressegespräch im Rathaus. Diese Gestaltung und Ausrichtung würden in allen Gremien, sprich im Aufsichtsrat der FTBL und im Gemeinderat der Stadt, diskutiert und entschieden, versicherte Weiss. Zur FTBL gehört auch das Kurhaus. Die FTBL wiederum ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt. Weiss zur Seite steht Betriebsleiter Raphael Koch. "Beide bewältigen ihre Aufgaben mit sehr viel Leidenschaft, Engagement und Herzblut", so Fischer. Er räumte ein, dass Übernachtungsmöglichkeiten Mangelware seien: "Uns fehlt ein Drei- oder Vier-Sterne-Hotel, das heutigen Standards entspricht." Außerdem seien Parkplätze rar.

(wk). Das denkmalgeschützte Kurhaus mit Spiegel- und Wappensaal wurde von 1939 bis 1954 gebaut. 1960 wurde es als Terrassensaal erweitert. 1973 wurde das Parkrestaurant mit seinen Versenkfenstern zum Kurpark und der Tanzfläche auf der Terrasse eingeweiht, teilt Thomas Seeger, Mitarbeiter des Stadtbauamtes von Bad Liebenzell, mit. In den 1990er-Jahren wurde das Hauptdach des Kurhauses gedämmt und neu eingedeckt.