Anthroposophie: In der Freien Studienstätte gibt es einen Vortrag über Gretel Schopf zu hören

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Am Dienstag, 20. Februar, wäre Gretel Schopf 95 Jahre alt geworden. "Ein Leben für die Anthroposophische Medizin ist in diesen Tagen zu Ende gegangen – hat sich verwandelt", so hatte Volker Kliewer seine Ansprache bei der Trauerfeier für Gretel Schopf am 24. Oktober 2017 begonnen. Schopf starb am 20. Oktober 2017 in ihrem Zuhause in Unterlengenhardt.

Schopf war als schwer kranke junge Frau 1949 nach Unterlengenhardt gekommen, wo sie Anfang der 1950er-Jahre das Paracelsuskrankenhaus baute. "Ohne sie wäre die Anthroposophische Medizin und das Paracelsuskrankenhaus nicht das, was es heute ist – der Ort Unterlengenhardt hätte mit seiner medizinisch-therapeutischen, sozialen, künstlerischen und kulturellen Prägung heute nicht annähernd die Strahlkraft, wie wir sie gegenwärtig erleben können", so Unterlengenhardts Ortsvorsteher Volker Kliewer in einer Pressemitteilung.

Unerschöpfliche Kraft

"Die bedingungslose Liebe, die unerschöpfliche Kraft im Kampf gegen die eigene, sie oftmals ausbremsende Physis, die Entschlossenheit, wenn es um das Erreichen von selbst gesteckten Zielen ging, haben sie ganz besonders ausgezeichnet", macht Kliewer in der Mitteilung deutlich.

Der Ort Unterlengenhardt verdanke Schopf sehr viel, so Kliewer. "Sie holte die Christengemeinschaft in den Ort, ermöglichte und unterstützte den Ulmenhof, war maßgeblich an der Entstehung des Vereins für ein erweitertes Heilwesen – heute Gesundheit aktiv – beteiligt. Durch ihre Großherzigkeit entstand Ende der 1970er-Jahre auf Bitten des damaligen Bürgermeisters Helmut Schiek der Waldorfkindergarten. Das Kinderheim Burghalde erhielt von ihr Grundstücke und Gebäude der heutigen Werkstufe-Gärtnerei geschenkt", so Kliewer über Schopfs Verdienste. Darüber hinaus habe sie mit Darlehen und Schenkungen vielen Initiativen auch weit über Unterlengenhardt hinaus geholfen, sagte der Ortsvorsteher. "So wie die Anthroposophische Medizin ihr eigenes Schicksal, ihre frühe Erkrankung geprägt hat, so hat sie – nicht nur für und in Unterlengenhardt – die Entwicklung dieser anthroposophischen Heilkunst mit ihrer Hilfsbereitschaft befruchtet und eine solche Einrichtung wie das Paracelsuskrankenhaus ermöglicht", macht Kliewer deutlich.

Arzt würdigt Verdienste

An Schopfs 95. Geburtstag am nächsten Dienstag würdigt Mathias Sauer, leitender Arzt im Paracelsuskrankenhaus, ihr Lebenswerk. Er hält ab 20 Uhr in der Freien Studienstätte, Burghaldenweg 46, einen Vortrag zum Thema "Gründungsimpulse durch Opferkraft – Wegbereiter der Anthroposophischen Medizin in Unterlengenhardt".

Alten Menschen helfen

Gretel Schopfs letzter großer Wunsch war die Errichtung einer Altenhilfe-Einrichtung in Unterlengenhardt, macht Volker Kliewer deutlich. Er und seine Frau Heidrun erarbeiten jetzt ein solches Konzept und führen mit dem Gemeinnützigen Verein zur Förderung der anthroposophischen Medizin und Pädagogik das Lebenswerk von Gretel Schopf weiter. Beide sind langjährige Weggefährten von Schopf. Der Verein ist Veranstalter des Vortragsabends am Dienstag.