Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung der neuen Hochschule von einem Studierenden-Chor. Foto: Kiess Foto: Schwarzwälder-Bote

IHL feierlich eingeweiht / Vier anerkannte Studienabschlüsse werden angeboten / Verbindung zur Mission bleibt

Bad Liebenzell. Die Internationale Hochschule Liebenzell (IHL) wurde feierlich eingeweiht. 250 geladene Gäste folgten der Einladung ins erweiterte und neu konzipierte Missions- und Schulungszentrum in Bad Liebenzell.

"Die Einweihung heute ist mehr als ein Startschuss. Wir wollen die IHL bewusst in den Dienst Gottes stellen", sagte Pfarrer Detlef Krause, Direktor der Liebenzeller Mission, die Träger der Hochschule ist.

Die IHL geht aus dem bisherigen Theologischen Seminar hervor und startet mit dem Studienbetrieb am 1. September. Am 28. Januar hatte der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland der Hochschule seine Anerkennung ausgesprochen.

Die IHL bietet vier staatlich anerkannte Abschlüsse. Neben Bachelor-Studiengängen in Theologie und Gemeindepädagogik gibt es mit dem Studiengang Theologie/Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext einen in Deutschland einzigartigen Studiengang. Er wird in Kooperation mit der CVJM-Hochschule in Kassel angeboten.

Gerade dieser Studiengang verzeichne einen starken Zulauf, berichtete der Rektor der IHL, Pfarrer Volker Gäckle. Einen Masterstudiengang in Theologie gibt es in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg. Insgesamt hätten sich bisher 33 Studierende für das kommende Semester neu angemeldet, sagte Gäckle. Neu an der IHL ist auch eine Forschungsstelle für Interkulturalität und Religion.

In einem Grußwort sagte Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Mitglied des Hochschulrats der IHL, dass die Ausbildung bei der Liebenzeller Mission für eine hohe kulturelle Kompetenz stehe: "Die Missionsarbeit auf allen Kontinenten ist vorbildlich. Die Missionare haben große Kenntnisse der Kultur ihres jeweiligen Landes."

Eine Ausweitung des bisherigen Theologischen Seminars zur Internationalen Hochschule sei sinnvoll, da sie auch eine qualitative Aufwertung bedeute, sagte Teufel. Die IHL werde unabhängig sein, gleichzeitig aber ihre Herkunft und Verbindung zur Liebenzeller Mission nicht verlieren, so der ehemalige Ministerpräsident.

Gerhard Maier, ehemaliger Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und ebenfalls Mitglied des Hochschulrats, sprach in einem Festvortrag über das Thema "Die Bedeutung theologischer Lehre für Mission und Gemeinde". Zum ersten Mal eröffne eine theologische Hochschule ihre Pforten, die aus der Weltmission entstanden sei. Ihren Beinamen "international" trage sie daher mit Fug und Recht.

Landrat Helmut Riegger sagte, dass die Liebenzeller Mission für soziale Fähigkeiten und christliche Werte stehe und den Aufbau von Bildungseinrichtungen auf der ganzen Welt unterstütze. Der Bürgermeister von Bad Liebenzell, Volker Bäuerle, fügte hinzu: "Nicht nur die Liebenzeller Mission, sondern ganz Bad Liebenzell ist stolz darauf, die IHL zu haben. Jetzt sind wir Hochschulstandort."