Kommunales: Befragung zur Zukunft von Bad Herrenalb: Ergebnisse stehen noch aus

Bad Herrenalb. "Stadtentwicklung 2030 – Bad Herrenalb startet Bürgerbeteiligung", wurde Anfang März vonseiten des Rathauses mitgeteilt. Wie am Dienstag auf Nachfrage zu erfahren war, erfolgt momentan noch die Auswertung. Also darf man weiter gespannt sein, wie viele Teilnehmer insgesamt mitmachten – und wie deren Antworten aussehen.

Waren doch ab dem 4. März Bürger und Gäste dazu aufgerufen, sich an einer Befragung zur Zukunft der Siebentälerstadt zu beteiligen. Geklärt werden soll mit dem Fragebogen, worin "wir unsere zukünftigen Stärken sehen und welche Werte und Qualitäten wir als Stadt leben wollen" – so formulierte es Bürgermeister Klaus Hoffmann in seinem Vorwort. Weiter erklärte das Stadtoberhaupt: Die zehn Fragen basierten auf von einem Expertengremium erarbeiteten Leitprojekten, "die für die künftige Stadtentwicklung bedeutsam sind".

Der Flyer "Bürgerbeteiligung der Stadt Bad Herrenalb" war im Vorraum der Tourist-Info erhältlich und wurde dem Amtsblatt der Stadt beigelegt. Ausgefüllte Flyer durften bis zum 28. März in den Rathaus-Briefkasten eingeworfen werden. Des Weiteren hatte die Stadt mit www.badherrenalb.de/befragung eine Webseite eingerichtet. "Wir hoffen auf eine rege Teilnahme und rufen alle dazu auf, sich kurz die Zeit zu nehmen, um unsere Fragen zu beantworten", lautete seinerzeit der Appell des Bürgermeisters. "Um die Zukunft der Stadt erfolgreich zu gestalten, müssen wir wissen, was unsere Bürgerinnen und Bürger und unsere Gäste wollen. Ihre Meinung zählt!"

Beispielsweise sollte angekreuzt werden, welche fünf Begriffe man spontan mit Bad Herrenalb verbinde. Oder wie die Stadt in der Zukunft gesehen werde. Auch durfte – bewertet jeweils nach Schulnoten – angegeben werden, wo künftig die größten Potenziale für Bad Herrenalb gesehen werden: Ort der Klosterkultur, Ort der Innovation, Ort der Gesundheit.

"Lokale Ebene"

Bei den zurückliegenden Beratungen mit Blick auf den Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetrieb Tourismus und Stadtmarketing informierte die Verwaltung unter anderem: Bad Herrenalb erfülle mehrere Kriterien und dürfe sich daher zu Recht als "Einzelmarke" fühlen. Eine ausreichende Finanzausstattung für Marketingmaßnahmen und den Auf- und Ausbau sowie Erhalt der touristischen Infrastruktur sei unabdingbar, um die Wertschöpfung zu erhöhen.

Die Siebentälerstadt gehöre im Tourismuskonzept zur lokalen Ebene. Es gelte, auf Grundlage einer Regionsstrategie entsprechende Konzepte zu entwickeln. "Im Marketing soll sich die lokale Ebene im Wesentlichen um den Tagestouristen bemühen und darüber hinaus, also national oder international in enger Abstimmung mit übergeordneten Einheiten agieren. Auf der lokalen Ebene ist der Kontakt und damit Qualifizierung der Partner von übergeordnetem Interesse", wurde informiert. Dies sei im Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs aufgegriffen worden – dort werde ein Schwerpunkt der Arbeit auf Vernetzung und Qualität gelegt. Zudem: "Durch die im Wirtschaftsplan genannte Fortsetzung der Kampagne ›mitabstandschönbadherrenalb‹ wird die Konzentration auf die Ansprache des Tagesgastes deutlich. Die strategischen Grundlagen für Bad Herrenalb leiten sich daher aus der Strategie der Schwarzwald Tourismus GmbH sowie von den Zielen und der Strategie der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald ab." Letztere werde überarbeitet. Die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald (TNS) fungiere dabei als teilregionale DMO (Destinations Management Organisation) sowie als Koordinator auf Landkreisebene. Die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) als die übergeordnete DMO des gesamten Schwarzwalds sei aufgrund der Größe der Destination Schwarzwald, des Aufbaus und der Organisation sowie der räumlichen Entfernung (zu den Orten und Teilregionen im Nordschwarzwald) zum Erfüllen ihrer Aufgaben auf eine koordinierende und unterstützende professionelle Tourismusstruktur in den Regionen/Landkreisen angewiesen.

Hervorzuheben sei im Übrigen die Rolle Bad Herrenalbs im Landkreis Calw und im Schwarzwald, denn die Stadt gehöre zu den übernachtungsstärksten und tourismusintensivsten Kommunen im Schwarzwald. Nach insgesamt 334 903 Übernachtungen in 2019 gingen diese coronabedingt auf 232 531 zurück. "Die Zahlen entstammen den Meldungen aller Beherbergungsbetriebe in Bad Herrenalb und weichen daher von der noch nicht vorliegenden amtlichen Statistik 2020 ab, die Betriebe erst ab zehn Betten erfasst", führte die Verwaltung aus.

Bei "Mitgliedschaften und Beteiligungen" wurde mit Blick auf die Tourismusgemeinschaft Albtal Plus mitgeteilt: "Antworten auf die im Jahr 2019 gestellten Fragen über mögliche andere Finanzierungskonzepte sollen laut Aussage von Albtal Plus im zweiten Quartal 2021 vorliegen." Bei der Organisationsstruktur stellte man fest: "Deutlich wird, dass zwischen Kernhaushalt und Eigenbetrieb keine klare Zuordnung erfolgt ist. Es gibt Überschneidungen im Bereich Kurhäuser/Kurpark ebenso wie bei den Veranstaltungen. Die Bäderbetriebe sind selbstständig, sodass es zu temporärer Zusammenarbeit bei der Vermarktung kommt."

Die Zahl der Mitarbeiter wurde mit 13 (7,8 Vollzeit-Stellen) angegeben. "Eine zukünftige Struktur sollte Schnittstellen verringern, Prozesse vereinfachen und beschleunigen, den Output erhöhen und einen positiven Effekt auf die touristische Wertschöpfung haben."