Ab 1965 wurde das Herrenalber Heilwasser in einem eigens hierfür im Kurpark erstellten Trinkpavillon für Trinkkuren ausgeschenkt. Foto: Glaser

Vor zwei Jahren wurde Hahn zugedreht. Neue Messgeräte. Formalrechtliche Dinge zu beachten.

Bad Herrenalb - Wird es bald wieder Bad Herrenalber Heilwasser zu trinken geben? Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb, ist zuversichtlich: "Wir hoffen den Trinkbrunnen im ersten Quartal 2014 öffnen zu können." Wenn das stimmt, können nach zwei Jahren Unterbrechung wieder Trinkkuren in Bad Herrenalb gemacht werden. Das Wasser aus dem Tiefbrunnen neben der Siebentäler Therme (Bohrung eins) ist eine staatlich anerkannte Heilquelle. Davon zu trinken ist heilsam bei Stoffwechselstörungen und bei Erkrankungen des Magens, des Darms, der Leber und der Galle.

Vor rund zwei Jahren denHahn zugedreht

Seit 1965 schenkte man das Wasser aus. Vor rund zwei Jahren wurde der Hahn zugedreht. Weder in der Trinkhalle am Kurhaus noch im Foyer der Siebentäler Therme gibt es seither das Heilwasser zu trinken.

"Die Wasserwerte waren immer toll", versichert Herrmann auf Nachfrage unserer Zeitung. Es seien allein formalrechtliche Dinge gewesen, die zum Handeln zwangen. Für den Ausschank von Heilwasser braucht es eine Arzneimittelherstellungserlaubnis. Bisher hatte man aber nur eine Sondergenehmigung im Rahmen des Wasserrechts. Die aufsichtführenden Ämter pochten auf das strengere Gesetz.

Das Anerkennungsverfahren zog sich in die Länge. Gefordert waren vor allem eine lückenlose Dokumentation der Zuständigkeiten, der sachverständigen Personen, der Probenahmen, der Analysen, der eingesetzten Messgeräte und anderes mehr. Dieses Qualitätsmanagement fehlte bisher.

Stefan Nofer ist "Leiter der Herstellung Heilwasser"

"Das Regierungspräsidium hat immer wieder etwas gefunden, das ihm nicht gefiel", sagte Herrmann. Der Vorgang fülle bereits drei Ordner. Zuletzt hing es an den Messgeräten. Die angeschafften Geräte wurden nicht anerkannt. "Jetzt haben wir neue Messgeräte bestellt", erklärte Herrmann. "Sie sind aber noch nicht geliefert", antwortete Stefan Nofer, Mitarbeiter der Wasserversorgung und zuständig für das Heilwasser. Sein neuer Titel lautet: "Leiter der Herstellung Heilwasser".

Wie es diese Bezeichnung bereits vermuten lässt, wird das Wasser nicht so ausgeschenkt, wie es aus dem Bohrloch gepumpt wird. Im Technikkeller des Thermalbads wird es durch zwei in Reihe geschaltete Arsenfilter geleitet und erst dann in einer Rohrleitung zum Trinkbrunnen am Kurhaus geführt. Dort, und nur dort, soll es bald wieder fließen.

Im Foyer der Siebentäler Therme wird in Zukunft kein Heilwasser mehr ausgeschenkt. "Weil jede Stelle separat zu zertifizieren ist", so Herrmann. Diesen Aufwand spare man sich angesichts der Planungen des Projekts Schweizer Wiese.