Selbst mit Maulkorb flößt der Polizeihund Respekt ein. Foto: Becker

Hundetrainer der Polizei demonstriert Fähigkeiten der Tiere. Intensive Ausbildung.

Bad Herrenalb - Ein vielfältiges Programm hat die Polizei bei der Gartenschau in Bad Herrenalb präsentiert. Die Palette reichte vom Kettcar-Parcours bis zum Info-Truck. Dabei landete auf dem Sportplatz der Polizeihubschrauber "Bussard".

Mehrere Hundert Zuschauer erlebten auf dem Gartenschaugelände neben dem Kurhaus Vorführungen von Hundeführern und ihren Hunden von der Polizeihundestaffel Karlsruhe. Ausbildungsleiter Manfred Kühnert präsentierte die 50 Mitarbeiter umfassende Dienststelle mehr als eine Stunde lang. Dabei kam es zu äußerst beeindruckenden Szenen.

Jack, Barny, Kuba und andere Polizeihunde haben nicht nur Supernasen zum Aufspüren von allerlei Gegenstände, sie sind dabei auch faszinierend effektiv. Viel Beifall erhielten die Akteure, als Kühnert das Publikum zunächst aufforderte – in Abwesenheit der Tiere – einige Gegenstände auf das Vorführareal von rund 1800 Quadratmetern Rasenfläche zu werfen. Für die meisten zunächst unbemerkt, landete so auch ein Ohrstecker im Gras. Als dieses kaum drei Zentimeter große Schmuckstück zufällig als erstes neben einer Armbanduhr, einem Haargummi und einem Schlüsselbund von Barny entdeckt und bewacht wurde, bis sein Herrchen ihn für seinen Fund belohnte, kommentierte Kühnert: "Natürlich war dies eine gestellte Situation, die aber doch einiges verdeutlicht von dem, wie den Anforderungen des Alltags Rechnung getragen wird."

Der Hundetrainer führte aus, dass eine solche komplexe Suche andernfalls wohl nur durch eine große Zahl von Polizisten zu erledigen sei. Allerding bestehe dabei die Gefahr, dass sogleich ein solch kleiner Gegenstand nicht nur übersehen, sondern auch versehentlich durch unbeabsichtigtes Darüberlaufen im weichen Boden versenkt werden kann.

Bedrohliche Situationen

Beeindruckend auch die Szenerie, bei denen Hunde dazu eingesetzt werden, vermeintliche Täter in bedrohlichen Situationen zu stellen, oder, alleine durch ihre Präsenz, von Straftaten oder auch Flucht abzuhalten. Etwa zehn Jahre begleitet ein solches Tier seinen Hundeführer, bevor es in den Ruhestand geht. Ersatz wird entweder als Welpe gekauft (meist Deutscher oder Belgischer Schäferhund) und selbst herangezogen und komplett ausgebildet oder als etwa zweijährig und schon mit Grundkenntnissen versehen, von speziellen Hundeschulen erworben, erklärte Kühnert. Erst nach einer intensiven Ausbildung, zum Beispiel im allgemeinen Polizeidienst oder bei der Suche nach Drogen oder Sprengstoffen oder bei der Verfolgung von Straftätern, werden die Polizeihunde eingesetzt.