Die Schweizer Wiese in Bad Herrenalb, auf der das millionenschwere Bäder- und Wellnessprojekt hätte entsthen sollen. Foto: Archiv

Auf Homepage der Stadt können sich Interessierte nach wie vor über 160-Millionen-Projekt informieren.

Bad Herrenalb - Eine Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa), die sich auf die Stuttgarter Zeitung bezieht, sorgte mit Blick aufs geplatzte Bäderprojekt in Bad Herrenalb kürzlich für Aufregung. Wobei Bürgermeister Norbert Mai klarstellte, dass Bad Herrenalb keinesfalls auf einen Millionen-Beleg reingefallen sei. Von wegen, der Kurort habe seine Pläne auf Grundlage einer wertlosen Zusage eines vorgeblichen Investors geschmiedet (wir berichteten).

Auf der Homepage der Stadt können sich Interessierte nach wie vor informieren. Und zwar darüber, wie das um die 160 Millionen Euro geschätzte Projekt hätte aussehen sollen. Unter der Rubrik "Bürgerentscheid 1. Dezember 2013" wird das Bäder- und Thermenprojekt mit Hotel und Shoppingeinheiten vorgestellt. Beispielsweise steht da noch: "Im Bad und in den angeschlossenen Betrieben Gastronomie, Geschäfte und Hotels werden 500 bis 600 Vollzeit-Arbeitsplätze und eine derzeit noch nicht abschätzbare Anzahl an Teilzeitarbeitsplätzen geschaffen." Neben der Projektbeschreibung geht man auf den Sachverhalt ein.

"Soll auf der Schweizer Wiese eine großflächige Erlebnis- und Thermalbadlandschaft mit weiteren gewerblichen Bauten in der öffentlich vorgestellten Dimension errichtet werden?" – was eine Ja- beziehungsweise eine Neinstimme bedeutet ist ebenso nachzulesen wie die "einmalige Zukunftschance".

Zur Veranschaulichung des vorgestellten Projektes kann man Pläne sowie die Präsentation vom 22. Juli 2013 einsehen. Des Weiteren hat es seinerzeit einen Link zum Bürgerforum "Parteezy" gegeben, das die Möglichkeit gab, sich persönlich an der Diskussion zum Bäderprojekt zu beteiligen sowie Fragen zu stellen. Diese wurden direkt von Holger Siegmund-Schultze, dem von der Stadt beauftragten Projektbegleiter, beantwortet. Siegmund-Schultze ist Geschäftsführender Gesellschafter der Lichy Siegmund-Schultze Asset Management GmbH, Karlsruhe. Auch nach dem Bürgerentscheid – 61,5 Prozent der zur Urne gegangenen Abstimmungsberichten machten bei "Ja" ihr Kreuzchen – können Interessierte die 170 Beiträge lesen. Der letzte Kommentar ist vom 12. Dezember 2013.

Architekt und Generalplaner Josef Kuon wollte am Dienstag keine Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung abgeben. Axel Feucht sowie Thomas Kienle von der T.A.S. Group (Schweiz) waren telefonisch nicht zu erreichen. Bekanntlich sind die angeblichen Geldgeber sang- und klanglos abgetaucht.